Schweden

Schweden ist seit vielen Jahren in Forschung und Innovation spitze in Europa, vor allem in den Lebenswissenschaften sowie den Informations- und Kommunikationstechnologien. Dank massiver Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie einer guten Verschränkung von Forschung und Wirtschaft führt Schweden die EU28-Staaten bei der Innovation an.

Heidelandschaft in Schweden

© Ralf Hanatschek / DLR

Förderung der Zusammenarbeit

In den Jahren 2010, 2011 und 2013 hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) einen Ideenwettbewerbs zum Auf- und Ausbau innovativer FuE-Netzwerke mit Partnern in Ostseeanrainerstaaten veröffentlicht. Ziel dieser Fördermaßnahmen war es, durch die internationale Zusammenarbeit Innovationspotenziale zu erschließen und internationale Wettbewerbsvorteile deutscher Unternehmen und Forschungseinrichtungen im Ostseeraum zu stärken. Auch die Kooperation mit schwedischen Partnern sollte dadurch weiter vorangetrieben werden. An neun der insgesamt 15 geförderten Projekte der zuletzt veröffentlichten Bekanntmachung waren schwedische Einrichtungen beteiligt.

Mit der Abwicklung der Fördermaßnahmen hatte das BMBF das Internationale Büro des DLR Projektträgers beauftragt.

Politischer Rahmen

Schweden gehört zu den führenden Staaten der Welt, wenn es um Investitionen in Forschung und Entwicklung geht: Schweden investiert bereits seit einigen Jahren mehr als 3 Prozent seines BIP in FuE. Ein Großteil der Investitionen wird dabei von Unternehmen beigesteuert.

Mit dem im Dezember 2020 vorgelegten neuen Forschungs- und Innovationsgesetz hat die schwedische Regierung die Leitlinien der Forschungspolitik bis 2024 formuliert und höhere Fördermittel für Forschung und Innovation beschlossen. Dabei nimmt das Gesetz fünf große gesellschaftliche Herausforderungen in den Fokus: Klima und Umwelt, Gesundheit und Wohlfahrt, digitale Entwicklung, Fachkräfteangebot und Berufsleben sowie eine demokratische und starke Gesellschaft. Die Forschungsinvestitionen sollen neue nationale Forschungsprogramme mit einer Laufzeit von zehn Jahren (u. a. in den Bereichen Ozeane und Wasser, Viren und Pandemien und psychische Gesundheit) hervorbringen und bestehende Programme (u. a. in den Bereichen Klima, nachhaltige Kommunalentwicklung und antimikrobielle Resistenz) verstärken.

Schwerpunkte in der Zusammenarbeit

Die Kooperation erfolgt vorwiegend im multilateralen Rahmen und ist auf die aktive Gestaltung des Europäischen Forschungsraumes ausgerichtet. Schwerpunkte der gemeinsamen Projekte innerhalb der europäischen Forschungsrahmenprogramme sind der Transport, die Gesundheit und der demografischer Wandel sowie die Informations- und Kommunikationstechnologien.

Auch in den BMBF-Fachprogrammen sind die Forschungsprojekte mit schwedischer Beteiligung multilateral ausgerichtet. Thematische Schwerpunkte innerhalb der laufenden Projekte liegen in den Bereichen Informations- und Kommunikationstechnologie, Klima, Umwelt und Nachhaltigkeit sowie der Gesundheitsforschung und der Gesundheitswirtschaft.

Europäische Infrastruktur

Die deutsch-schwedische Zusammenarbeit an der Europäischen Spallationsquelle ESS ist Teil des 2009 gegründeten Röntgen-Ångström-Clusters zur bilateralen Kooperation in der Photonen- und Neutronenforschung. Bei der ESS handelt es sich um ein europäisches Großprojekt im Rahmen der europäischen Forschungsinfrastrukturen („ESFRI-Roadmap“), das im schwedischen Lund geplant wird. Die ESS in Lund wird nach ihrer Fertigstellung die weltweit modernste Neutronenquelle für die Forschung darstellen. Sie wird einen großen Teil des zukünftigen Bedarfs an leistungsstarken Neutronenquellen in Europa abdecken und ist dazu ausgelegt, in globalem Maßstab erstklassige angewandte Forschung und Grundlagenforschung zu ermöglichen Schweden ist auch am Röntgen-Laser XFEL in Hamburg beteiligt, dessen wissenschaftlicher Nutzerbetrieb bereits 2017 aufgenommen wurde.