Finnland

Finnland gehört in den Bereichen Innovation, Forschung und Entwicklung, Technologie und Wettbewerbsfähigkeit zu den weltweit führenden Ländern. Nicht nur im Rahmen der Ostseekooperation arbeiten Deutschland und Finnland seit Jahren auf europäischer Ebene intensiv zusammen.

Helsinki

© Sabine Breiderhoff / DLR

Förderung der Zusammenarbeit

In den Jahren 2010, 2011 und 2013 hat das BMBF Bekanntmachungen zur Förderung eines Ideenwettbewerbs zum Auf- und Ausbau innovativer FuE-Netzwerke mit Partnern in Ostseeanrainerstaaten veröffentlicht. Ziel dieser Fördermaßnahmen war es, durch die internationale Zusammenarbeit Innovationspotenziale zu erschließen und internationale Wettbewerbsvorteile deutscher Unternehmen und Forschungseinrichtungen im Ostseeraum zu stärken. Auch die Kooperation mit finnischen Partnern sollte weiter vorangetrieben werden. Allein als Teil der letzten Ausschreibungsrunde waren finnische Partner in neun der insgesamt 15 geförderten Projekten beteiligt.

Politischer Rahmen

In den Bereichen Innovation, Forschung und Entwicklung, Technologie und Wettbewerbsfähigkeit zählt Finnland seit Jahren zu den weltweit führenden Ländern. Dies belegt auch der „Global Competitiveness Report 2017-2018". Auch wenn seit 2013 ein negativer Trend zu konstatieren ist, befindet sich Finnland immer noch in den Top Ten auf Rang zehn als fünftes europäisches Land hinter der Schweiz (1), den Niederlanden (4), Deutschland (5) und Schweden (7).

Im europäischen Vergleich konnte Finnland gemäß „European Innovation Scoreboard 2021“ seinen Platz unter den Innovationsführern halten und liegt weiterhin hinter Schweden und vor Dänemark auf Platz zwei.

Das aktuelle Regierungsprogramm hat für die Bereiche Beschäftigung und Wettbewerb sowie Wissen und Bildung eine Reihe von Zielen formuliert, um ein soziales, wirtschaftliches und ökologisch nachhaltiges Finnland bis 2030 zu etablieren.

Diese Zielsetzung deckt sich auch mit den Inhalten der finnischen EU-Ratspräsidentschaft im 2. Halbjahr 2019: Das Programm mit dem Titel „Ein nachhaltiges Europa – eine nachhaltige Zukunft“ (Sustainable Europe – Sustainable Future) setzt vier Prioritäten:

  1. die Stärkung gemeinsamer Werte und des Rechtsstaatlichkeitsprinzips in der EU;
  2. eine wettbewerbsfähige und sozial inklusive Union;
  3. Stärkung der EU als weltweiter Vorkämpfer für den Klimaschutz;
  4. Gewährleistung umfassender Sicherheit für alle Europäerinnen und Europäer.

Mit der Schaffung des Strategic Research Council (SRC) im Jahre 2014 wurde erstmals ein Referenzrahmen für strategische Forschung in Finnland eingerichtet. Die Themen und Förderlinien werden ressortübergreifend mit der Regierung abgestimmt und sollen Finnland bei der der Erneuerung der Wirtschaft, Industrie und dem öffentlichen Sektor unterstützen.

Am 21. März 2017 veröffentlichte das finnische Bildungsministerium unter dem Titel „Better together for a better world. Policies on promoting internationality in higher education and research 2017–2025“ eine Strategie zur Internationalisierung der finnischen Hochschulbildung und Forschung. Ziel der Strategie ist es, bis zum Jahr 2025 in Finnland einen attraktiven Rahmen für die internationale Forschungs-Community und die Akteure in der Hochschulbildung zu schaffen.

Finnlands Ambitionen im Bereich der Künstlichen Intelligenz werden seit dem 18. Dezember 2017 in einer eigenen Strategie gebündelt. Unter Führung des Wirtschaftsministeriums wurde die nationale Strategie „Finland’s age of artificial intelligence“ veröffentlicht.

Zum 1. Januar 2018 wurden die finnischen Förderagenturen „Tekes“ und „Finpro“ zu „Business Finland“ (BF) zusammengeschlossen mit dem Ziel, alle öffentlichen Leistungen zur Innovations- und KMU-Förderung unter ein Dach zu stellen.

Schwerpunkte der Kooperation

Der Schwerpunkt der Forschungsprojekte mit finnischer Beteiligung innerhalb der BMBF-Fachprogramme liegt in dem Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie.

Im Kontext der EU-Rahmenprogramme für Forschung und Innovation arbeiten deutsche und finnische Forscher und Forscherinnen verstärkt innerhalb der Felder „ICT“ und „Marie Sklodowska-Curie“ zusammen.

BONUS (2010-2020) war eine gemeinsame Maßnahme nach Art. 185 AEUV der acht Ostseeanrainerstaaten unter Einbindung Russlands als assoziiertem Partner mit einem holistischen Forschungsansatz in Bezug auf marine Fragestellungen im Bereich der Ostsee.