2008 war Deutschland mit der Verabschiedung einer ersten Internationalisierungsstrategie international Vorreiter. Seitdem haben sich neue Trends und Herausforderungen ergeben, beispielsweise die zunehmende Digitalisierung, die Weiterentwicklung des Europäischen Forschungsraums und die wachsende Bedeutung der internationalen Berufsbildungskooperation. Vor diesem Hintergrund bedurfte es einer zeitgemäßen Weiterentwicklung der Internationalisierungsstrategie.
Der DLR Projektträger unterstützte das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) als federführendes Bundesressort in der strategischen Weiterentwicklung. Eine eigene Koordinierungsgruppe im Bereich „Europäische und Internationale Zusammenarbeit“ des DLR Projektträgers leistete sowohl inhaltliche Zuarbeit als auch organisatorische Unterstützung bei der Ausgestaltung der begleitenden Diskussionsprozesse mit den Forschungs- und Mittlerorganisationen.
Mit der am 1. Februar 2017 verabschiedeten weiterentwickelten Internationalisierungsstrategie nutzt die Bundesregierung die Potenziale der internationalen Zusammenarbeit in Bildung, Wissenschaft und Forschung, um Lebensqualität, Gesundheit und Wohlstand im Zeitalter der Globalisierung zu sichern. Sie behält Bewährtes bei und greift zugleich neue Entwicklungen auf.
Im Mittelpunkt der Strategie der Bundesregierung zur Internationalisierung von Bildung, Wissenschaft und Forschung stehen fünf Ziele.
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„Internationale Kooperation: vernetzt und innovativ“ ist das Leitmotiv der weiterentwickelten Internationalisierungsstrategie. Konkret bedeutet das, dass die internationale Zusammenarbeit effektiv, effizient und fokussiert auf das Erreichen strategischer Ziele ausgerichtet ist. Dabei werden Synergien zwischen den verschiedenen Aktivitäten der beteiligten Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik genutzt, um größtmögliche Wirkung zu erreichen.
Im Mittelpunkt der Strategie stehen fünf Ziele:
- Exzellenz durch weltweite Kooperation stärken:
Wissenschaftliche Exzellenz lebt vom Austausch und vom Wettbewerb der weltweit Besten. Die Bundesregierung wird Deutschlands Position als international attraktiver Studien- und Forschungsstandort weiter festigen, Mobilität fördern und die Vertiefung des Europäischen Forschungsraums aktiv vorantreiben. - Deutschlands Innovationskraft international entfalten:
Für Deutschland ist es als Hightech-Standort wichtig, in weltweite Wissensflüsse und Wertschöpfungsketten integriert zu sein. Die Bundesregierung wird diese Vernetzung, insbesondere auch kleinerer und mittlerer Unternehmen (KMU), weiter fördern und Rahmenbedingungen der Kooperation – etwa zum Umgang mit geistigem Eigentum – bestmöglich ausgestalten. - Bildung und Qualifizierung internationaler ausbauen:
Durch internationale Berufsbildungskooperationen wird eine nachhaltige Entwicklung in den Partnerstaaten unterstützt und zugleich deutschen Unternehmen das internationale Engagement erleichtert. Die Bundesregierung wird Maßnahmen ergreifen, um die Kooperation mit Industrie- und Schwellenländern auszubauen, die Mobilität von Auszubildenden zu steigern und die Anerkennung von Qualifikationen weiter zu erleichtern. - Die globale Wissensgesellschaft gemeinsam mit Schwellen- und Entwicklungsländern gestalten:
Viele Schwellen- und Entwicklungsländer werden als aufstrebende Wissenschaftsnationen zu zunehmend relevanten Partnern für Deutschland. Die Bundesregierung wird Kooperationen mit Schwellen- und Entwicklungsländern weiter auf- und ausbauen. Die Digitalisierung bietet hierbei wichtige Chancen, um einen größeren Zugang zu Wissen zu ermöglichen. - Gemeinsam globale Herausforderungen bewältigen:
Globale Herausforderungen wie Klimawandel, Gesundheit und Ernährungssicherheit machen nicht an Ländergrenzen halt. Ihre Bewältigung kann nur im Rahmen länderübergreifender Anstrengungen angegangen werden. Die Bundesregierung wird sich für eine bessere Vernetzung der relevanten Akteure auf europäischer und internationaler Ebene einsetzen.
Die Internationalisierungsstrategie setzt außerdem einen Fokus auf neue Querschnittsmaßnahmen im Bereich der Außenwissenschaftspolitik und internationalen Vernetzung: Die Bundesregierung wird das Potenzial des wissenschaftlichen Austauschs noch besser nutzen, um Gesprächskanäle auch in angespannten politischen Situationen offen zu halten und in Konfliktregionen wissenschaftliche und akademische Perspektiven zu schaffen.