Trinkwasser in ausreichender Menge und Qualität anzubieten wird durch zunehmende Extremwetterereignisse, aber auch durch Umweltverschmutzungen gefährdet. Diese globalen Herausforderungen gelten auch für das Partnerland Australien. Ziel der deutsch-australischen Zusammenarbeit ist die Optimierung und Erweiterung von Überwachungsmethoden für die Wasserqualität.
Workshopteilnehmer/innen © Johannes Ho | TWZ
Fachlicher Hintergrund
Wasserüberwachung und Qualitätskontrolle spielen eine wichtige Rolle für den Schutz der
öffentlichen Gesundheit. In den letzten Jahren wurde die Anwendung von molekularen Methoden zur Wasserüberwachung am Technologiezentrum Wasser in Karlsruhe (TZW) und an der Commonwealth Science and Industrial Research Organisation in Brisbane (CSIRO) vorangetrieben. Beide Partner haben langjährige Erfahrungen in diesem Forschungsbereich, sodass ideale Voraussetzungen für eine enge Zusammenarbeit mit vielfältigen Synergien bestehen.
Projekt und Ziele
Eine wichtige Herausforderung der Qualitätsüberwachung ist der schnelle und spezifische Nachweis von mikrobiellen Krankheitserregern im Wasser. Als Nachweis von Bakterien und Viren im Wasser wird die Polymerase-Kettenreaktion auf Basis von Nukleinsäuren (DNA, RNA) verwendet, auf Engl. „Polymerase-Chain-Reaction“ (PCR). Der Vorteil der PCR-Methode gegenüber etablierten Kulturverfahren ist die hohe Spezifität und Schnelligkeit des Nachweises. In der ersten Projektphase (2017-2019) wurde ein
- gemeinsames PCR-Referenzlabor eingerichtet und
- Konzepte zur Wasserwiederverwendung an Pilotstandorten entwickelt und getestet,
an denen die neu entwickelten Methoden zum Einsatz kommen.
Aspekte der Forschungsstruktur
In der zweiten Projektphase (2019-2022) arbeiten beide Partner vertieft an Forschungsfragen rund um das Thema Wassermonitoring. Eine wichtige Säule der Zusammenarbeit ist dabei der intensive Austausch von Doktoranden und Nachwuchswissenschaftlern. Daneben steht die weitere Vernetzung mit australischen und internationalen Partnern im Vordergrund.
© TWZ | CSIRO
Die Forschungspräsenz soll als Partner in die Global Water Research Coalition (GWRC) aufgenommen werden. Die GWRC ist ein globales Netzwerk führender Forschungsinstitute im Wassersektor, das sich der Forschung und dem Wissensaustausch widmet. Die Mitglieder vereinheitlichen ihre Forschungsagenden und führen gemeinsame Projekte durch. Das Joint Lab soll nach Ablauf des Vorhabens über Anschlussprojekte weitergeführt werden. Darüber hinaus sollen die entwickelten Analyseverfahren als Dienstleistung für Auftragsarbeiten z.B. für Wasserversorger angeboten werden.
Koordinator
DVWG-Technologiezentrum Wasser
Mikrobiologie und Molekularbiologie
Prof. Dr. Andreas Tiehm
Tel.: +49 721 9678 137
Web: www.twz.de
Ansprechpartner in Australien
CSIRO Land and Water Brisbane
Research Director
Dr. Simon Toze
Tel.: +61 7 3833 5572
Web: www.csiro.au