BMBF-Förderprogramm zur Etablierung gemeinsamer Forschungspräsenzen mit Partnern im Asiatisch-Pazifischen Forschungsraum (APRA)

Der asiatisch-pazifische Forschungsraum APRA (in Anlehnung an den Europäischen Forschungsraum, englisch ERA, benannt) ist heute neben Europa und Nordamerika der drittgrößte Forschungs- und Bildungsraum weltweit. Klimaschutz, Gesundheit oder die zukünftige Energieversorgung sind in der globalisierten Welt Themen für die Zusammenarbeit führender Kompetenzträger.

Den Grundstein für die erfolgreiche Förderung von Forschung und Entwicklung hat die Bundesregierung 2006 und 2010 mit der ressortübergreifenden Hightech-Strategie für Deutschland gelegt. Darüber hinaus hat das Bundeskabinett 2008 eine Strategie zur verstärkten Internationalisierung von Wissenschaft und Forschung verabschiedet. Dabei spielt auch die verstärkte Präsenz deutscher Forschung in Partnerländern eine wichtige Rolle. Nach den USA ist Deutschland neben Großbritannien und Frankreich der mit Abstand bedeutendste Kooperationspartner der Länder im betrachteten Raum. Die Bedeutung des APRA nimmt für Deutschland und Europa sehr rasch zu und wird eine ähnliche Bedeutung erhalten wie derzeit Nordamerika. Es ist daher Ziel deutscher Forschungspolitik, die Kooperationsbeziehungen mit den Ländern des APRA in Forschung und Technologieentwicklung am Beispiel der Beziehungen zu den USA zu entwickeln und zu messen.

Hier setzt das Förderprogramm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) „Konzeptions- und Vorbereitungsmaßnahmen zur Etablierung gemeinsamer Forschungspräsenzen mit Partnern im asiatisch-pazifischen Forschungsraum“ an.

Ziel der Fördermaßnahme ist der Aufbau langfristig angelegter Forschungspräsenzen mit Spitzenforschungseinrichtungen in den Zielländern Australien, China, Indien, Indonesien, Japan, Südkorea, Malaysia, Neuseeland, Singapur, Thailand und Vietnam. Damit soll eine verbesserte Sichtbarkeit deutscher Wissenschaftsexzellenz im Partnerland und ein gemeinsamer Beitrag zur Stärkung der Innovationssysteme in Deutschland und dem Partnerland zum beiderseitigen Vorteil erreicht werden. Die Internationalisierung der Forschung in Deutschland wird damit gestärkt.

Seit 2009 fördert das BMBF mit bisher sechs Bekanntmachungen diese strukturellen Partnerschaften. Von 2009 bis 2015 konnten mit diesem Programm 26 gemeinsame Forschungsplattformen mit Spitzeninstituten in ganz Asien und Ozeanien aufgebaut werden.

15 Vorhaben aus der fünften Bekanntmachung des BMBF zur Etablierung gemeinsamer Forschungspräsenzen in Asien und Ozeanien in den Bereichen Gesundheitsforschung und Medizintechnik, Nachhaltige Städte, Erneuerbare Energien und Energieeffizienz, sowie Umwelt- und Wassertechnologien laufen in ihrer gegenwärtigen Konsolidierungsphase bis 2023. Partnerländer sind Indien, China, Südkorea, Japan, Thailand, Vietnam, Malaysia, Singapur, Indonesien und Australien.

Die sechste Bekanntmachung in diesem Rahmen (2020) adressierte den Aufbau von gemeinsamen Forschungsinfrastrukturen im Bereich grüner Wasserstofftechnologien. Aus 25 Einreichungen werden sieben Vorhaben bis voraussichtlich 2026 / 2027 gefördert. Die einzelnen Projekte starteten zwischen dem 1. Juli 2021 und dem 1. Februar 2022. Am Ende der dreijährigen Aufbauphase werden die Vorhaben evaluiert; bei erfolgreichen Zwischenergebnissen schließt sich eine zweijährige Konsolidierungsphase an. Partnerländer sind Australien, Japan, Neuseeland und Südkorea.