Deutsch-Australisches Zentrum entwickelt elektrochemische Technologien zur Speicherung von erneuerbaren Energien

Effiziente und kostengünstige Speichermedien spielen eine entscheidende Rolle beim Ausbau erneuerbarer Energien. Die Partnerländer haben sich beide ambitionierte Ziele beim Ausbau von nicht-fossilen Energieträgern gesetzt. Australien verfügt über große Potentiale in diesem Sektor und möchte insbesondere Wasserstoff als alternative Energiequelle nutzen. Das Fraunhofer Institut für Chemische Technologien und die University of New South Wales sind Vorreiter in der Batterieforschung. Die Expertise auf beiden Seiten soll für die Entwicklung neuer innovativer Lösungen und Technologien innerhalb gemeinsamer Forschungsstrukturen genutzt werden.

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 © German-Australian Alliance for Electrochemical Technologies for Storage of Renewable Energy

Fachlicher Hintergrund

Weltweit befindet sich die elektrische Energieversorgung in einem Wandel hin zu zeitlich und
örtlich fluktuierenden erneuerbaren Energiequellen wie Photovoltaik- und Windenergie. Neben einem Netzausbau zur Kompensation von Versorgungsengpässen lassen sich unterschiedlichste Technologien zur Speicherung von Überschussenergie benutzen, wobei elektrochemische Energiespeicher aufgrund ihrer Modularität und semi-stationärem Charakter besonders vorteilhafte Eigenschaften besitzen. Aus diesen Gründen soll der generelle Fokus der wissenschaftlichen Aktivitäten, Untersuchungen und Entwicklungen von stationären elektrochemischen Energiespeichern mit niedrigen Kosten und hoher Verfügbarkeit sein, um eine preiswerte Energieversorgung in elektrischen Netzen mit hohem Anteil an erneuerbaren Energien zu ermöglichen. In diesem Bereich liegt der Forschungsschwerpunkt des gemeinsamen Zentrums.

Laboraufbau einer Redox Flow Batterie

Laboraufbau einer Redox-Flow-Batterie zur Speicherung von erneuerbaren Energien © Walter Mayrhofer | Fraunhofer

Projekt und Ziele

Ziele der ersten Förderphase (2017-2019), die erfolgreich umgesetzt werden konnten, umfassten die

  • Infrastrukturentwicklung am Standort Sydney,
  • Ausarbeitung eines Business-Plans für das gemeinsame Zentrum,
  • Entwicklung eines Forschungsplans,
  • Klärung des Rechtsform der Forschergruppe und die Ausarbeitung einer Rahmenvereinbarung,
  • Förderung von Netzwerkaktivitäten sowie die gemeinsame Betreuung von Nachwuchswissenschaftlern.

Zusätzlich wurde in diesem Zeitraum ein großes gemeinsames Forschungsvorhaben aus Mitteln des Australian Research Council eingeworben.

Aspekte der Forschungsstruktur

In der Konsolidierungsphase (2019-2022) wird die gemeinsame Forschung, Netzwerkaktivitäten, Betreuung von Nachwuchswissenschaftlern und die Akquise von Forschungsvorhaben weitergeführt und vertieft. Zudem wird ein Finanzierungsplan zum nachhaltigen Betrieb des Zentrums erarbeitet. Es wird erwartet, dass die Forschungspräsenz neben einer größeren Sichtbarkeit deutscher Forschung in Australien zu einer erhöhten Innovationskraft für beide beteiligten Partner führt. Dadurch erhöht sich die Attraktivität für kommerzielle Marktteilnehmer, da anwendungsbezogene Problemstellungen effektiver und qualitativ hochwertiger gelöst werden können. Durch den weiteren Ausbau an erneuerbaren Energien werden weitere Marktteilnehmer auftreten, durch die sich eine verstärkte Notwendigkeit für Wissenstransfer und Forschungsaktivitäten ergibt.

Koordinator
Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie (ICT)
Angewandte Elektrochemie
Produktbereichsleiter
Prof. Dr. Jens Tübke
Tel.: +49 721 4640 0
Web: www.ict.fraunhofer.de

Ansprechpartner in Australien
University of New South Wales
School of Mechanical and Manufacturing Engineering | Energy Storage and Refrigeration Research Laboratory
Dr. Chris Menictas
Tel.: +61 2 9385 6269
Web: www.engineering.unsw.edu.au

Gefördert im Rahmen des BMBF-Förderprogramms zur Etablierung gemeinsamer Forschungsstrukturen deutscher Einrichtungen mit Partnern im Asiatisch-Pazifischen Forschungsraum (APRA). mehr zur APRA-Kooperation