Diese Flächen sind potenziell geeignet für neue Technologien, Bauwerke oder sonstige Innovationen, da sie Nischen für kreative und flexible Entwicklungen bieten. Für solche „Urban Voids“ werden im deutsch-koreanischen Projekt bis Ende 2016 Ideen entwickelt, wie die Potenzialflächen im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung eingesetzt werden können. Mithilfe der Projektskizzen werden Partner und gesonderte Finanzierungen für Planungen und Realisierungen eingeworben. Das Vorhaben hat die Etablierung gemeinsamer Forschungsstrukturen zwischen deutschen und koreanischen Hochschulen zum Ziel. Derartige Forschungsstrukturen können das Einrichten einer gemeinsamen Forschungsgruppe, gemeinsamer Laboratorien, Test- und Prüfeinrichtungen, Datenbanken, Informationssysteme und Kommunikationsplattformen, Forschungsstationen, Versuchsanlagen sowie länderübergreifende Netzwerke sein.
In der ersten abgeschlossenen Förderphase 2013/2014 konnten in Karlsruhe bereits zwei aus der Forschung hervorgegangene Unterprojekte ausgegliedert werden.
Abbildung 1: Karlsruhe, Gustav-Heinemann-Allee © KIT Karlsruher Institut für Technologie und ISA Internationales Stadtbauatelier
Abbildung 2: Karlsruhe, Gustav-Heinemann-Allee als lebendige Stadtstraße – Studie (Visualisierung: Philipp Scholz und Daniel Varma, KIT)
Deutschland: Die Aktivierung un- oder untergenutzer Flächen erschließt günstig und ohne neuen Landschaftsverbrauch neues Bauland, das oftmals bereits in städtischem Besitz ist. Machbarkeitsstudien zeigen Möglichkeiten der Nutzung der schwierigen Flächen auf, die auch auf andere Gemeinden übertragbar sind.
Korea: Die Idee einer gemeinsamen deutsch-koreanischen Internationalen Bauausstellung (IBA) zum Thema Stadtsanierung in Seoul unterstützt Korea mit deutschem Know-how bei der Verbesserung der Nachhaltigkeit der Städte und fördert so den Austausch von der Grundlagenforschung über die angewandte Forschung bis hin zum Handwerk. Gleichzeitig eröffnet eine IBA deutschen Firmen einen Zugang zu dem von koreanischen oder internationalen Firmen kaum erschlossenen Markt kleinteiliger Gebäudesanierung.
Mehrwert der deutsch-koreanischen Zusammenarbeit
Erfahrungen im Umgang mit Megacities können deutsche Stadtforscher nicht in Deutschland sammeln, sie sind aber eine wichtige, international geforderte Kompetenz. Der Austausch mit Korea und die gemeinsame Arbeit an einem konkreten Quartier – beispielsweise im Rahmen einer Internationalen Bauausstellung – erlaubt einen wechselseitigen Know-how-Transfer, der aufgrund der Komplexität der Aufgabe andere Institute und Institutionen einbindet und miteinander vernetzt.
Langfristige Kooperation für Paradigmenwechsel notwendig
In der ersten abgeschlossenen Förderphase 2013/2014 konnten in Karlsruhe bereits zwei aus der Forschung hervorgegangene Unterprojekte ausgegliedert werden; eines wird von der Stadt Karlsruhe mit Unterstützung des Landes Baden-Württemberg finanziert, ein weiteres von einem Wohnungsunternehmen in Karlsruhe. In beiden Fällen werden in der Förderphase 2015/2016 Machbarkeitsstudien erarbeitet, wie die VOIDS zum Nutzen des Quartiers genutzt werden können. Dabei wird eine neue Form der Bürgerbeteiligung und frühzeitigen Einbindung von Expertinnen und Experten erprobt. Für Seoul wird aktuell die Idee verfolgt, eine Internationale Bauausstellung (IBA) anlässlich des Paradigmenwechsels von der Flächensanierung zur kleinteiligen Stadterneuerung anzuregen. Hierzu wurde im April 2016 ein LivingLab in Seoul durchgeführt, bei dem koreanische und deutsche Expertinnen und Experten verschiedener Disziplinen gemeinsam entsprechende Konzepte erarbeiteten.
Weitere Informationen zum Projekt
Partnereinrichtungen
KIT Karlsruher Institut für Technologie
ISA Internationales Stadtbauatelier, Stuttgart
Seoul National University
GS Engineering & Construction
Ansprechpartner/in
DLR Projektträger | Internationales Büro
Antje Ballentin-Schniering
Tel.: +49 228 3821 2032
Karlsruher Institut für Technologie / ISA Internationales Stadtbauatelier, Stuttgart
Dr. Philipp Dechow
Tel.: +49 711 6403031