Südafrika

Südafrika ist einer der zentralen Partner in Afrika. Zwischen den Ministerien, den Forschungs- und Wissenschaftsorganisationen und in der konkreten Projektarbeit haben sich ausgeprägte Kooperationsbeziehungen entwickelt. Bei der Zusammenarbeit mit Ländern des südlichen Afrikas und der Umsetzung der EU-Afrika-Strategie nimmt Südafrika eine Schlüsselrolle ein.

Flagge Südafrikas

Fördermöglichkeiten

Grundsätzlich können auf Antrag im Rahmen laufender Bekanntmachungen nicht rückzahlbare Zuschüsse für die bilaterale Zusammenarbeit in Bildung und Forschung zwischen Deutschland und Südafrika gewährt werden.

Das Kernstück der Aktivitäten mit Südafrika bildet die Wissenschaftlich-Technologische Zusammenarbeit (WTZ). Seit 1996 wird im Rahmen von bilateralen Bekanntmachungen die Kooperation zwischen deutschen und südafrikanischen Forschungseinrichtungen, Hochschulen und Unternehmen unterstützt.

Als Ergebnis der letzten bilateralen Bekanntmachung werden für den Zeitraum 2017-2021 zwölf Vorhaben aus den Bereichen "Bio-Ökonomie", "Rohstoffeffizienz und nachhaltige Rohstofftechnologien" sowie "urbanes Wasserresourcenmanagement" durch die beteiligten Ministerien unterstützt. Zu den Projektdetails...

Politischer Rahmen

Südafrika ist für Deutschland ein besonders wichtiger politischer Gesprächspartner auf dem afrikanischen Kontinent. Dabei dient die seit 1996 in der Regel zweijährig tagende "Deutsch-Südafrikanische Binationale Kommission" als Rahmen für die bilaterale Zusammenarbeit.

Die Wissenschaftlich-Technologische Zusammenarbeit (WTZ) zwischen Deutschland und Südafrika erfolgt auf Grundlage des am 12.06.1996 unterzeichneten Ressortabkommens zwischen BMBF und DSI über Zusammenarbeit auf den Gebieten der Wissenschaft, Forschung und Technologie. Das WTZ-Abkommen regelt die Einsetzung einer Gemeinsamen Kommission (Joint Science and Technology Cooperation Committee/ JC) und fördert die Zusammenarbeit u. a. bei der Durchführung gemeinsamer Forschungsvorhaben, Nutzung wissenschaftlich-technischer Einrichtungen, Informationsaustausch, gemeinsamen Veranstaltungen sowie Austausch und Entsendung von Fachleuten. Die letzte Sitzung fand im Februar 2019 in Südafrika statt. Die Ergebnisse der JC bilden die politischen Rahmenbedingungen für die Zusammenarbeit Deutschlands und Südafrikas und sind in die in der Regel im Zweijahresrhythmus tagende Binationale Kommission unter Führung des Auswärtigen Amtes eingebunden.

Die Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern wurde im Jahr 2013 um eine Vereinbarung zwischen dem BMBF und dem DHET zur Berufsbildung erweitert. Im Februar 2019 unterzeichneten beide Ministerien eine neue Absichtserklärung (Letter of Intent) zur beruflichen Bildung. Die Beratung zum Aufbau des "South African Institute for Vocational and Continuing Education and Training" (SAIVCET) als auch die Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften (z.B. TrainMe) bilden die Schwerpunkte dieser Kooperation.

Schwerpunkte der Kooperation

Das BMBF unterstützt im Rahmen seiner Fachprogramme vor allem Vorhaben in Bereichen, die sich mit dem Thema Nachhaltigkeit befassen – wie zum Beispiel Wasser, Klima und Umwelt, Energie, Biodiversität, aber auch die Antarktis- und die Meeresforschung.

Beide Länder beteiligen sich seit Jahren an der EDCTP (European & Developing Countries Clinical Trials Partnership), einer zentralen europäischen Gesundheitsforschungsmaßnahme zur Erforschung von HIV/AIDS, Tuberkulose und Malaria.

Im Rahmen der wissenschaftlichen-technischen Zusammenarbeit (WTZ) stehen Biotechnologie und Ressourcenmanagement unter verstärkter Einbeziehung von wissenschaftlichem Nachwuchs im Vordergrund.

Über 200 Hochschulkooperationen zwischen deutschen und südafrikanischen Hochschulen bilden die Basis für zahlreiche Projekte aus allen Forschungsbereichen, in die auch außeruniversitären Forschungseinrichtungen eingebunden sind.

Kooperationen im Rahmen der EU & Multilaterales

Programm EDCTP

Das “European & Developing Countries Clinical Trials Partnership”-Programm ist eine Initiative von gegenwärtig 14 europäischen Staaten sowie 16 afrikanischen Ländern zur Durchführung klinischer Studien gegen HIV/AIDS, Malaria und Tuberkulose sowie zu weiteren armutsassoziierten und vernachlässigten Infektionskrankheiten. Das erste EDCTP Programm startete 2003; im Mai 2014 startete das zweite, ebenfalls auf 10 Jahre angelegte Programm EDCTP 2 mit einem Gesamtvolumen von rund 2 Milliarden Euro (EU und Mitgliedsstaaten je 687 Millionen, Drittländer (bzw. weitere Akteure) rund 500 Millionen.

ESASTAP 2020

Die Projekte ESASTAP und ESASTAP plus verfolgen das Ziel, die seit 1996 bestehende strategische Partnerschaft zwischen der europäischen Union und Südafrika weiter auszubauen und insbesondere in Fragen der Innovation zu vertiefen. An dem Projekt sind vier südafrikanische (DSI, NRF, ASSAf, TIA) und sechs europäische Partner (aus Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italie, Norwegen und Österreich) beteiligt.

EUREKA

Das EUREKA-Netzwerk ist eine europäische Initiative zur Initiierung und Umsetzung anwendungsorientierter, grenzüberschreitender Forschungs- und Entwicklungsprojekte für zivile Zwecke. Dabei unterstützt EUREKA die Projektvorbereitung und -durchführung von innovativen Kooperationsprojekten, um Forschung und Entwicklung (FuE) auf strategisch wichtigen Feldern anzustoßen. Derzeit sind 40 Staaten und die Europäische Kommission Mitglieder in EUREKA.

Südafrika ist seit Juni 2014 assoziiertes Mitglied im EUREKA-Netzwerk (neben der Republik Süd Korea und Kanada). 2016 wurde Südafrika neues Partnerland in EUROSTARS, einem von EUREKA und H2020 gemeinsam finanzierten Programm, um kleine und mittlere Unternehmen bei einer Kooperation mit zum Netzwerk gehörenden Partnern zu unterstützen.

Die Rolle des Internationalen Büros

Die bilaterale Kooperation der Regierungen sowie der Forschungs- und Entwicklungs-Institutionen wird in Deutschland auch vom Internationalen Büro (IB) unterstützt.


Erfolgsgeschichten:

Pflanzenwespen im südlichen Afrika

Im Rahmen der deutsch-südafrikanischen wissenschaftlich-technologischen Zusammenarbeit wurde die Kooperation zwischen dem Museum für Naturkunde und dem Agricultural Research Council (ARC) gefördert. Daraus ging ein Buch über die erste zusammenfassende Darstellung über Pflanzenwespen (Symphyta) für die afrotropischen Region hervor.

 Titelseite des Buches über afrotropische Pflanzenwespen

Die allgemeinen Kapitel behandeln die Geschichte der Erforschung der afrotropischen Symphyten, biogeographische Analysen, ihre Habitatbindungen, die verschiedenen Sammel- und Konservierungsmethoden, die allgemeine Morphologie der Pflanzenwespen, neue Kenntnisse zur Ontogenese der afrotropischer Arten, Hypothesen für die Ursachen ihrer Seltenheit, speziell im südlichen Afrika und die vermutlichen Gründe des Aussterbens bestimmter Arten. Empfehlungen zum Schutz bestimmter Habitate runden diesen Themenkomplex ab.

Der spezielle Teil beinhaltet zunächst die Bestimmungsschlüssel zu den betreffenden Familien, Gattungen und Arten. Danach werden alle endemischen sowie die drei Neozoen im südlichen Afrika farbig dargestellt, beschrieben und genitalmorphologisch illustriert. Im Anhang befinden sich 15 Karten zur Verbreitung der dokumentierten Arten sowie ein umfangreiches Verzeichnis der ausgewerteten Originalliteratur.

Museum für Naturkunde
Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung
Invalidenstraße 43
10115 Berlin

Ansprechpartner:
Dr. Frank Koch
Tel.: 030 2093 8517
Fax.: 030 2093 8868
E-Mail: frank.koch@mfn-berlin.de
Webseite: http://www.naturkundemuseum-berlin.de


Die verletzliche Haut der Erde

Die weltweite Bedeutung biologischer Krusten in verschiedenen Klimazonen und die Erkenntnisse, die bei ihrer Erforschung in Australien, Grönland, Südafrika, der Schweiz und Deutschland gewonnen wurden, wurden in einem populärwissenschaftlichen Film dargestellt. Dieser Film (Dauer: 52 Minuten) wurde in Zusammenarbeit mit ARTE und dem Hessischen Rundfunk (HR) produziert und im Frühjahr 2011 ausgestrahlt.

Sie können sich hier den Trailer zum Film ansehen:

© corvusFilm | Quelle: vimeo

Kontakt:

Technische Universität Kaiserslautern
Fachbereich Biologie
Abt. Pflanzenökologie und Systematik
Erwin-Schrödingerstraße 13
67663 Kaiserslautern

Sekretariat:
Andrea Brunner
Tel.: +49 (0)631 205 2363
E-Mail: abrunner(at)bio.uni-kl.de
Webseite: https://www.uni-kl.de/FB-Biologie/Botanik/