Afrika-Strategien des BMBF (2014, 2018)
Die strategische Ausrichtung der Kooperation in Bildung und Forschung mit den Ländern Afrikas wurden in den Afrika-Strategien des BMBF von 2014 und 2018 zusammengefasst.
Diese legten die Grundlagen und Schwerpunkte der Kooperationen dar. Deutschland betonte dabei die Bedeutung der Forschungskooperationen mit afrikanischen Partnern und wurde als zentraler Partner in Bildung und Forschung sichtbarer.
Die Zusammenarbeit in Bildung, Wissenschaft und Forschung sollte neue Zukunftsperspektiven und nachhaltige Entwicklungschancen auf dem afrikanischen Kontinent fördern. Dies war das Hauptziel der im Herbst 2018 durch die damalige Bundesforschungsministerin Anja Karliczek vorgestellten Afrika-Strategie. Besondere Schwerpunkte waren:
- Innovationssystemen vor Ort gezielt unterstützen, um die wirtschaftlichen Perspektiven in den Partnerländern zu stärken;
- die Qualität der Lehre verbessern und Hochschulabsolventen für den Arbeitsmarkt qualifizieren sowie
- Bildung, Wissenschaft und Forschung weiter internationalisieren.
Der DLR Projektträger ist Ansprechpartner und zugleich Umsetzungsorganisation für Kooperationsmaßnahmen im Bereich Bildung, Forschung und Innovation und nimmt damit eine zentrale Rolle in der Implementierung der politischen Strategiesetzung ein.
Internationalisierungsstrategie der Bundesregierung (2017)
Mit der Strategie zur Internationalisierung von Bildung, Wissenschaft und Forschung legte die Bundesregierung die Grundlage für eine stärker vernetzte internationale Zusammenarbeit. Globale Herausforderungen wie der Klimawandel, eine nachhaltige Energieversorgung, die Ernährungssicherheit oder Migration machen nicht an Landesgrenzen halt. Lösungen können nur gemeinsam in grenzüberschreitender Zusammenarbeit in Bildung, Wissenschaft und Forschung erarbeitet werden. Eines von fünf Zielen der Strategie ist, die globale Wissensgesellschaft in Partnerschaft mit Schwellen- und Entwicklungsländern gemeinsam zu gestalten.
Viele dieser Länder werden zu neuen bzw. immer wichtigeren Partnern in der Zusammenarbeit. Bildung, Forschung und Innovation haben positiven Einfluss auf die soziale und wirtschaftliche Entwicklung und tragen damit auch zu Frieden und Stabilität in diesen Ländern bei. Die Intensivierung der Zusammenarbeit zielt darauf ab, den Zugang zu Wissen, Forschenden und Partnern vor Ort oder digital zu ermöglichen und zu erleichtern. In der praktischen Umsetzung wird hierbei auf bewährte Instrumente und Programme der internationalen Zusammenarbeit aufgebaut. Deutschland ist als zuverlässiger Partner in vielen Entwicklungs- und Schwellenländern hoch anerkannt.
Gemeinsame Afrika-EU-Strategie (2007)
Die „Gemeinsame Afrika-EU-Strategie“ (Joint Africa-Europe Strategy – JAES) zwischen Europa und dem afrikanischen Kontinent zielte unter anderem auf die Verbesserung und Intensivierung der Zusammenarbeit auf den Gebieten Wissenschaft, Technologie und Innovation ab.
Der Strategieprozess wird durch ein Dialogforum auf der Ebene höherer Entscheider beider Kontinente begleitet: dem sogenannten High Level Policy Dialogue (HLPD). Dieses Dialogforum wwird durch ein virtuelles Büro, das HLPD Bureau, unterstützt, dem die Kommissionen der Europäischen Union (EU) und der Afrikanischen Union (AU) vorsitzen und das durch Mitgliedstaaten auf beiden Seiten mitgestaltet wird.
Das BMBF ist seit seiner Nominierung im Januar 2014 ein festes Mitglied im HLPD-Bureau mit dem Ziel, deutsche Forschungsprioritäten bei der Umsetzung der JAES zu verankern und neue Formen der multilateralen Kooperation strategisch mitzugestalten.
Der DLR Projektträger (DLR-PT) unterstützt das BMBF in seiner aktiven Rolle als Vertreter Deutschlands im HLPD Bureau. Die Sitzungsvor- und -nachbereitung wird vom DLR-PT gemeinsam mit dem BMBF, die Sitzungen teils auch stellvertretend für das Ministerium wahrgenommen. Dadurch hat der DLR-PT einen zentralen Einblick in laufende Strategieprozesse und kann basierend auf seiner Regionalexpertise im Sinne des BMBF beratend an den Prozessen mitwirken.
Um die gemeinsame Strategie mit Leben zu füllen, verständigte sich der HLPD 2016 auf das erste Schwerpunktthema „Food and Nutrition Security and Sustainable Agriculture (FNSSA)“. Hier gibt es bereits erfolgreich umgesetzte Projekte wie die gemeinsam von afrikanischen und europäischen Förderorganisationen unterstützten Forschungsvorhaben unter LEAP-Agri und LEAP4FNSSA. Weitere Gegenstände der Aufmerksamkeit des HLPD sind die Kooperationsformate „Climate Change and Sustainable Energy (CCSE)“ und „European & Developing Countries Clinical Trials Partnership (EDCTP)“.
Bei beiden Roadmap-Prozessen ist der DLR Projektträger stark engagiert und stellt damit ein Bindeglied zu weiteren auf dem Gebiet tätigen Organisationen dar.