Kanada

Kanada ist ein wichtiger Partner Deutschlands. Bereits seit 1971 besteht ein Abkommen zur Kooperation in Wissenschaft und Technologie. Die deutsche Forschungs- und Innovationspolitik genießt große Aufmerksamkeit seitens der kanadischen Regierung und Öffentlichkeit. Kanadas Wissenschaftsförderung konzentriert sich derzeit vor allem darauf kanadische Unternehmen auf den globalen Märkten zu unterstützen.

Blick vom See auf den Parliament Hill in Ottawa

© Johanna Füllmann / DLR

Fördermöglichkeiten Kanada

In Einzelfällen können zu Themen, die für das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) von strategischem Interesse sind, Zuschüsse zu Sondierungs- und Vernetzungsmaßnahmen finanziell unterstützt werden.

Aktuelle Fördermöglichkeiten des BMBF finden Sie unter Laufende Bekanntmachungen.

Politischer Rahmen

Deutschland ist eines der wenigen Länder, mit denen Kanada bereits früh ein Regierungsabkommen zur wissenschaftlich-technologischen Zusammenarbeit abgeschlossen hat. Das Abkommen trat am 30. Juni 1971 in Kraft und hat zu einer regen bilateralen wissenschaftlichen und technologischen Kooperation geführt. Die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen des WTZ-Abkommens fanden am 07. Mai 2021 in Berlin und virtuell statt.

Auf kanadischer Seite ist das Ministerium Global Affairs Canada für die Kooperation zuständig. Für Wissenschaft, Forschung und Innovation ist in Kanada das Ministerium “Innovation, Science and Economic Development Canada” (ISED) zuständig. Etwa alle zwei Jahre finden bilaterale Sitzungen zur wissenschaftlichen und technologischen Zusammenarbeit (WTZ) zwischen den Bundesregierungen Deutschlands und Kanadas statt. Bei diesen Sitzungen werden die Prioritäten und Forschungsfelder für die Zusammenarbeit festgelegt.

Schwerpunkte in der Zusammenarbeit

Die Schwerpunkte der Kooperation wurden im Laufe der Zusammenarbeit an die nationalen Prioritäten beider Länder angepasst und konzentrieren sich derzeit im Wesentlichen auf folgende Bereiche:

Ein Schwerpunkt gemeinsamen Interesses ist die Pflanzengenomforschung. Im Rahmen der Förderbekanntmachung „Bioökonomie International“ des BMBF werden seit 2014 kontinuierlich Projekte mit kanadischen Partnern gefördert.

Deutschland und Kanada sind strategische Partner im Bereich der Brennstoffzellenforschung. Seit 2007 fördert das BMBF kontinuierlich bilaterale Verbundvorhaben und hat mittlerweile rund 15 Mio. € in diese Kooperation investiert.

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) kooperiert direkt mit der Canadian Space Agency (CSA), dem Canada Centre for Mapping and Earth Observation (CCMEO) und verschiedenen Universitäten. Die gemeinsame Nutzung von Radardaten und die wechselseitige Nutzung der Bodenstationen stehen hier im Fokus.

In den Neurowissenschaften ist die Zusammenarbeit von deutschen und kanadischen Wissenschaftlern intensiv und fruchtbar und findet vor allem im Rahmen von europäischen Initiativen, z.B. dem ERA-NET NEURON ("Network of European Funding for Neuroscience Research"), statt. Auch an den “Centers of Excellence in Neurodegeneration (COEN)” und am “Joint Programming Neurodegeneration (JPND)”, beides zunächst Initiativen von europäischen Staaten, sind kanadische Partner beteiligt.

Höhepunkte der bilateralen Kooperation

Erstmals wurde 2018 eine bilateral abgestimmte Förderbekanntmachung zum Thema „Advanced Manufacturing – Industrie 4.0“ mit kanadischen Partnern durchgeführt. Dies wurde möglich durch eine Kooperation des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) mit dem National Research Council (NRC) und dem Natural Sciences and Engineering Research Council (NSERC). Auf diese Fördermaßnahme folgten in Zusammenarbeit mit dem National Research Council (NRC) bislang zwei weitere zu den Themen Künstliche Intelligenz in der Produktionstechnologie und Grüner Wasserstoff.

Die Rolle des Internationalen Büros

Die bilaterale Kooperation der Regierungen sowie der Forschungs- und Entwicklungs-Institutionen wird in Deutschland vom Internationalen Büro (IB) unterstützt. Das Internationale Büro wirkt bei der Vorbereitung von Förderbekanntmachungen mit und begleitet laufende Forschungsprojekte wissenschaftlich sowie administrativ. Des Weiteren unterstützt das IB seine Auftraggeber bei der Durchführung von wissenschaftlichen Workshops, Informationsveranstaltungen und Vorträgen im internationalen Kontext.