- Fördermöglichkeiten
- Politischer Rahmen
- Schwerpunkte in der Zusammenarbeit
- Höhepunkte der bilateralen Kooperation
- Förderung der Zusammenarbeit mit Argentinien
Fördermöglichkeiten
Im Rahmen der bilateralen Zusammenarbeit in Bildung und Forschung wird der Wissenschaftleraustausch in Kooperationsprojekten zwischen Deutschland und Argentinien durch verschiedene Förderinstrumente unterstützt. Aktuelle Fördermöglichkeiten des BMBF finden Sie unter Laufende Bekanntmachungen.
Detaillierte Informationen zu den Fördermöglichkeiten finden Sie unter Förderung der Zusammenarbeit mit Argentinien.
Politischer Rahmen
Argentinien zählt, wie Brasilien und Chile, zu den Partnerländern Deutschlands in Südamerika, mit denen seit vielen Jahren eine bilaterale wissenschaftlich-technologische Zusammenarbeit besteht.
Grundlage dieser bilateralen Zusammenarbeit ist ein Regierungsabkommen von 1969. Kooperationspartner in Argentinien ist das im Dezember 2007 gegründete
Die Schwerpunkte der wissenschaftlich-technologischen Zusammenarbeit (WTZ) werden von einer gemischten WTZ-Kommission festgelegt, die sich zuletzt im April 2019 in Berlin traf. Die nächste WTZ-Kommissionssitzung wird voraussichtlich Ende 2022 in Buenos Aires stattfinden.
Schwerpunkte der Zusammenarbeit
Auf verschiedenen Gebieten der Biotechnologie, insbesondere für die medizinischen und landwirtschaftlichen Anwendungen, findet eine sehr intensive deutsch-argentinische Kooperation statt. Argentinien ist auch ein wichtiger Partner im Rahmen des BMBF-Programms „Bioökonomie International“.
Die klimarelevante Antarktisforschung ist ein wichtiger und aktiver Schwerpunkt der Kooperation. Auf deutscher Seite ist hier die Initiative des Alfred-Wegener-Instituts (AWI, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung) maßgeblich. Gemeinsame Forschungsfahrten auf FS Sonne und FS Polarstern, sowie Arbeiten an der argentinischen Antarktis-Station Carlini (ehemals Jubany) und dem dortigen Dallman-Labor bilden ein Kernstück der Zusammenarbeit. Am 05. April 2006 wurde der Folgevertrag über die wissenschaftliche Zusammenarbeit am Dallmann-Labor unterzeichnet und damit die seit 1994 bestehende Kooperation verlängert. Im Oktober 2014 hat ein BMBF-finanzierter Workshop zur Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen dem AWI und dem argentinischen Rat für Wissenschaft und Forschung (CONICET) in Buenos Aires stattgefunden. Seit 2017 fördert das BMBF das AWI-Projekt Dynamo zur Klimaforschung in Süd-Patagonien.
Das in der argentinischen Pampa liegende Pierre-Auger-Observatorium ist weltweit die größte Anlage für die Messung von kosmischer Strahlung höchster Energien. Neben dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) sind auch die Universitäten Aachen, Karlsruhe, Siegen und Wuppertal sowie das Max Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn am Pierre Auger-Experiment beteiligt.
Auch im Bereich Geowissenschaften besteht eine langjährige Kooperation zwischen deutschen und argentinischen Einrichtungen. Seit 2016 leitet das Geoforschungszentrum Potsdam (GFZ) das Internationale Graduiertenkolleg der DFG „SuRfAce processes, TEctonics and Georesources: The Andean foreland basin of Argentina (StRaTEGy)“.
Höhepunkte der bilateralen Kooperation
Anlässlich der Feierlichkeiten zur zweihundertjährigen Unabhängigkeit Argentiniens, dem „Bicentenario“, wurde im März-April 2010 der Science Tunnel der MPG, gefördert durch BMBF und MinCyT, in Buenos Aires ausgestellt. Mehr als 45.000 Besucher sahen sich die Wissenschaftsausstellung an, darunter viele Schulklassen aus Buenos Aires.
Anlässlich der „Bicenternarios-Feierlichkeiten“ wurde von beiden Seiten die Idee der Gründung eines Deutsch-Argentinischen Hochschulzentrums (DAHZ) vorangetrieben. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde am 8. März 2010 von BM Westerwelle zusammen mit dem argentinischen Bildungsministerium (MinEdu), dem Forschungsministerium (MinCyT), der deutsch-argentinischen Wissenschaftsstiftung (ACTAA) und dem DAAD unterzeichnet.
Im September 2010 wurde das Koordinierungsbüro in Buenos Aires eröffnet, im Januar 2011 nahm das deutsche Koordinierungsbüro im DAAD in Bonn seine Arbeit auf. Das DAHZ fördert aktuell insgesamt 31 Kooperationsprojekte unter Beteiligung von insgesamt 50 Hochschulen (28 in Deutschland und 22 in Argentinien).
Am 6. Oktober 2011 wurde das MPG-Partnerinstitut für Biomedizin feierlich im Polo Científico Tecnológico in Buenos Aires eröffnet; es ist weltweit das dritte MPG-Partnerinstitut. Aus diesem Anlass reiste der Parlamentarische Staatssekretär des BMBF Dr. Helge Braun nach Buenos Aires und führte Regierungsgespräche zu den Themen Bildung und Forschung. Im März 2014 wurde das MPG-Verbindungsbüro für Lateinamerika in Buenos Aires eröffnet.
Bei zwei bilateralen Workshops zum Thema „Meeres-und Polarforschung“ (Dezember 2016 und 2017) wurden langfristige Kooperationsschwerpunkte festgelegt und diverse Forschungsaktivitäten angestoßen (u.a. gemeinsame Ausfahrten auf den Schiffen Sonne, Polarstern und Austral).
Förderung der Zusammenarbeit mit Argentinien
Die bilaterale wissenschaftlich-technologische Zusammenarbeit (WTZ) mit Argentinien hat sich von 1999 an kontinuierlich entwickelt. Aktuelle Themen gemeinsamen Interesses sind Umweltforschung und -technologie, Meeres- und Antarktisforschung, Biotechnologie, Medizin, Nanotechnologien sowie die Informations- und Kommunikationstechnologien. 2013 wurden die Ingenieurswissenschaften als bilateraler Förderschwerpunkt aufgenommen.
Gemeinsame Projektausschreibungen sind in Argentinien ein wichtiger Katalysator für die einheimische Forschungslandschaft. Besonderes Interesse an der Zusammenarbeit besteht weiterhin in der Antarktis. Von BMBF und MINCyT werden jährlich gemeinsame Bekanntmachungen für Mobilitätsprojekte veröffentlicht.
Allgemeine Informationen zu Förderungsmöglichkeiten
Auf Antrag können Zuschüsse für Mobilitäts- und Anbahnungsmaßnahmen sowie für die Etablierung von wissenschaftlichen Kooperationen gewährt werden. Darüber hinaus können in Einzelfällen weitere Maßnahmen finanziell unterstützt werden. Schwerpunktthemen der bilateralen Kooperation mit Argentinien sind: Bioökonomie und Biomedizin, Umweltforschung und Geowissenschaften (inkl. Meeres- und Polarforschung) sowie Ingenieurswissenschaften (inkl. Informations- und Kommunikationswissenschaften).
Deutsch-Argentinische Wissenschaftlich- Technologische Zusammenarbeit (WTZ)
Im Rahmen der bilateralen Zusammenarbeit in Bildung und Forschung zwischen Deutschland und Argentinien wird der Wissenschaftleraustausch in internationalen Kooperationsprojekten gefördert. Auf Antrag können Zuschüsse gewährt werden zu Mobilitätskosten im Rahmen eines bilateralen Kooperationsprojekts (Mobilitätsprojekte). In Einzelfällen können darüber hinaus bilaterale Workshops zu Themen von strategischem Interesse finanziert werden.
Art der Unterstützung
In der Regel wird die Unterstützung in Form von Mobilitäts- und Sachbeihilfen gewährt. Dabei werden von Seiten des BMBF über das Internationale Büro des DLR Projektträgers (DLR-PT) grundsätzlich Kosten der deutschen Projektteilnehmer bezuschusst. Die Kosten der argentinischen Seite trägt das Wissenschaftsministerium MINCyT.
WTZ-Projekte
Anträge für WTZ-Projekte können nur nach vorheriger Förderbekanntmachung zu bestimmten Fristen eingereicht werden. Die Förderbekanntmachungen beinhalten bilateral vereinbarte thematische Schwerpunktbereiche – mit Bezug zu BMBF-Fachprogrammen – und werden in der Regel jährlich veröffentlicht. Der Antrag ist gemeinsam mit dem ausländischen Partner parallel beim Internationalen Büro des DLR Projektträgers und bei der argentinischen Partnerorganisation (MINCyT) einzureichen.
Sollte eine bilaterale Förderbekanntmachung aktuell sein, so finden Sie Informationen zu Schwerpunkten und Antragsverfahren hier. Vor der Beantragung wird empfohlen, Kontakt mit dem fachlichen Ansprechpartner im Internationalen Büro, Jonas Kliesow, aufzunehmen.
Nächste Förderbekanntmachung: Aufgrund der Covid 19-Pandemie zur Zeit ausgesetzt.
Informationen zum korrespondierenden Programm des MINCyT in Argentinien findet Ihr argentinischer Partner auf der Website des Ministeriums.
Kontakt: Karina Pombo
Maßnahmen zur Anbahnung in Themenbereichen von besonderem BMBF-Interesse
In Abstimmung mit dem Internationalen Büro können in Einzelfällen zu Themen, die für das BMBF von besonderem strategischem Interesse sind, bilaterale Workshops finanziert werden.
Diese Workshops sollen darauf ausgerichtet sein, Partner in Forschungsbereichen zusammen zu bringen, die einen Bezug zu den Fachprogrammen des BMBF und dem europäischen Forschungsrahmenprogramm haben. In der Regel wird die Unterstützung in Form von Mobilitäts- und in besonderen Fällen Sachbeihilfen (in Zusammenhang mit der Vorbereitung und Durchführung des Workshops) gewährt.
Die Konzeption und Vorbereitung solcher Workshops findet in Abstimmung mit dem BMBF statt. Bitte nehmen Sie deshalb in jedem Fall vor der Beantragung Kontakt mit dem fachlichen Ansprechpartner im Internationalen Büro, Jonas Kliesow, auf.