Jordanien

Mit dem 10-jährigen Jubiläum der German-Jordanian University (GJU) in Amman wurde eines der gemeinsamen Großprojekte 2015 gefeiert. Die GJU verknüpft Wissenschaft mit Anwendungsbezug und qualifiziert den Nachwuchs für die Region. Zu den drängendsten Problemen der Region gehört die Versorgung mit Wasser. Das BMBF unterstützt daher vor Ort Vorhaben zur besseren Wassergewinnung und -bewirtschaftung.

Jordanien Stadt am Meer

© Martin Dworschak / iStock / Thinkstock

Fördermöglichkeiten

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Jordanien ist ein wichtiger und stabiler Partner Deutschlands im Nahen Osten. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt vor Ort wirksame Forschungsvorhaben und den Ausbau des Bildungssystems. Daneben arbeiten Jordanische Akteure, wie der Higher Council for Science and Technology (HCST) gemeinsam mit dem DLR Projektträger in Projekten des Europäischen Forschungsrahmenprogramms (FP 7 und H2020).

Politischer Rahmen

Eine Vereinbarung (MoU) zur weiteren aktiven politischen, wissenschaftlichen und finanziellen Unterstützung der German-Jordanian University (GJU) wurde im Juli 2009 von den Hochschulministern beider Länder unterzeichnet. Daneben existiert ein WTZ-Abkommen zwischen der Europäischen Union und Jordanien, das ebenfalls seit 2009 in Kraft ist.

Schwerpunkte in der Zusammenarbeit

Bildungszusammenarbeit

Zu den größten Vorhaben im Bildungsbereich gehört die German-Jordanian University (GJU). Diese wurde nach dem Modell deutscher Fachhochschulen in Amman eingerichtet und verknüpft akademische Ausbildung mit technischem Know-how. Charakteristisch ist dabei die Kooperation der Hochschule mit Unternehmen, sowohl der jordanischen wie auch der deutschen Wirtschaft. Ein Studienaufenthalt oder Industriepraktikum in Deutschland gehört ebenfalls zur Ausbildung. Dies trägt zur hohen Reputation der GJU in der Region bei.

Die GJU ist eine staatliche Volluniversität nach jordanischem Recht. Sie wurde 2005 gegründet Die Bedeutung der Hochschule wird durch zwei MoUs unterstrichen, die 2004 und 2009 von den Hochschulministerien der beiden Länder unterzeichnet wurden. Es gibt sieben Fakultäten mit 25 Studiengängen und circa 3.700 Studierenden an der GJU (Stand: Akademisches Jahr 2013/14).

Am Aufbau der GJU, insbesondere der Gestaltung der Studiengänge beteiligten sich verschiedene deutsche Fachhochschulen. Koordinator ist die Hochschule Magdeburg-Stendal.

Forschungskooperation

Die Region am Jordan ist eine der wichtigsten Gebiete für die Wassergewinnung der gesamten Region, ist aber zugleich in einem kritischen Zustand, da der Wassermangel sich verschärft.

Die bessere Nutzung dieser knappen Ressource ist Hintergrund für die enge Partnerschaft mit Jordanien bei großen regionalen Wasserprojekten des BMBF in den vergangenen Jahren. Zu den großen Projekten dieser Art zählten zwei Projekte: das Projekt GLOWA untersuchte die Einflussfaktoren globaler Veränderungen auf den Jordan. Das Verbundprojekt SMART widmete sich den Themen des Integrierten Wasser-Ressourcen-Managements (IWRM). Um dessen Ergebnisse zu verstetigen, hat das BMBF schon 2012 das sogenannte NICE-Implementierungsbüro Amman in den Räumlichkeiten des jordanischen Wasserministeriums eingerichtet. Das Büro berät das Ministerium und bietet wissensbasierte Unterstützung.

Die physikalische Grundlagenforschung in der gesamten Region soll das Unesco-Projekt SESAME stärken, das in Jordanien aufgebaut wird. Kern des Vorhabens ist der aus Deutschland stammende Synchrotron-Speicherring BESSY I. An diesem Vorhaben sind neben Jordanien auch Ägypten, Israel, Palästina und die Türkei beteiligt. Neben der Grundlagenforschung steht vor allem die Qualifizierung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und - wissenschaftlern durch die gemeinsame Arbeit an dem Speicherring. SESAME hat das Potential zu einem Exzellenzzentrum in der Region zu werden, mit hoher Strahlkraft in der Region. Die Anlage soll in diesem Jahr starten.