Projekt PlasticWasteRecycle (2024)

Befähigung lokaler Interessengruppen zur besseren Verwertung von Kunststoffabfällen durch Übertragung und Anpassung einer chemischen Recyclingtechnologie

Projektleitung

Foto Johannes A. M. Awudza

© B. Lammel | Bundesfoto GbR

Prof. Dr. Johannes A. M. Awudza,
Kwame Nkrumah University of Science and Technology (KNUST),
Department of Chemistry,
Kumasi, Ghana
in Zusammenarbeit mit

Foto Stephan Scholl

© B. Lammel | Bundesfoto GbR

Prof. Dr.-Ing. Stephan Scholl,
TU Braunschweig,
Institut für Chemische und Thermische Verfahrens¬technik,
Braunschweig, Deutschland

Projektbeschreibung

Plastikmüll zählt zu den weltweit größten Umweltbelastungen. In den meisten Ländern des globalen Südens geht mit dem steigenden Wohlstand ein Abfallproblem einher, das kaum mehr beherrschbar ist. Vor allem Kunststoffabfälle belasten die Natur, auf dem Land, in der Luft und im Wasser. Gleichzeitig bestreiten viele Menschen ihren Lebensunterhalt mit Abfall, etwa wenn sie ihn sammeln, sortieren und als Sekundärrohstoffe weiterverkaufen.

In Ghana werden Kunststoffabfälle entweder von kommerziellen bzw. kommunalen Systemen oder im informellen Sektor durch Wertstoffsammler und Kooperativen eingesammelt und sortiert. Insbeson¬dere klare PET-Getränkeflaschen können mechanisch recycelt und zu neuen Flaschen verarbeitet werden. Plastikabfall, der nicht für ein mechanisches Recycling geeignet ist, wie z. B. gefärbte PET-Flaschen oder Multilayermaterialien, werden häufig verbrannt oder deponiert und gehen so dem Stoffkreislauf verloren. Mit dem neuartigen in Deutschland entwickelten chemischen revolPET®-Recyclingprozess können diese Abfallströme auch stofflich verwertet und wieder in den Kreislauf zurückgeführt werden. Genau hier setzt das Kooperationsprojekt PlasticWasteRecycle an, indem es ein integriertes Recycling-Konzept für Kunststoffabfälle in Ghana entwickelt, das komplementäre Recycling-Technologien mit den lokalen Sammel- und Sortiersystemen vereint. Dazu werden Abfallströme analysiert, um drei alternative Recyclingwege zu erschließen: das mechanische Recycling, das revolPET®-Verfahren sowie der Pyrolyseprozess. Mit der Übertragung und Anpassung einer neuartigen Recyclingtechnologie soll den in Ghana tätigen Wertstoffsammlern und Kooperativen ein neuer, vermarktbarer Wertstoffstrom erschlossen werden und so ein neues, umweltschützendes Geschäftsfeld entstehen.

Von den Ergebnissen des Projekts sollen kommunale und kommerzielle Wertstoffsammler profitieren, die dank des integrierten Recycling-Konzepts den hochwertigen Kunststoffabfall zu einem besseren Marktpreis an Wertstoffunternehmen verkaufen können. Dies bietet einen Anreiz für private und öffentliche Investor/innen via Unternehmensgründung von der Sammlung bis hin zur Vorverarbeitung von Kunststoffabfällen in das Geschäftsfeld mit neuartigen revolPET®-Anlagen einzusteigen.

Herr Johannes Awudza erhält den Deutsch-Afrikanischen Innovationsförderpreis (GAIIA) für seine exzellente Forschung im Bereich der katalytischen Polymerisation in Kombination mit einem überzeugenden Vorschlag für ein deutsch-afrikanisches Kooperationsprojekt, das diese Forschungsergebnisse in nutzungsorientierte Lösungen weiterentwickelt.

Kontakt

Prof. Dr. Johannes A. M. Awudza,
Kwame Nkrumah University of Science and Technology (KNUST),
Department of Chemistry,
Kumasi, Ghana
amawudza.sci@knust.edu.gh

Prof. Dr.-Ing. Stephan Scholl,
TU Braunschweig,
Institut für Chemische und Thermische Verfahrenstechnik,
Braunschweig, Deutschland
s.scholl@tu-braunschweig.de