OECD - Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Hauptziel der OECD ist es, das Leben der Menschen weltweit in wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht zu verbessern (“build better policies for better lives”). Sie bietet Regierungen ein Forum, um Informationen und Erfahrungen auszutauschen sowie nach Lösungen für globale Herausforderungen gemeinsam zu suchen. Das Internationale Büro (IB) unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bei der Mitarbeit in den OECD-Ausschüssen und Arbeitsgruppen im Bildungs- und Wissenschaftsbereich.

© OECD / Victor Tonelli
© Victor Tonelli / OECD

Inhalte

Aktuelles

Die zentralen Bildungsthemen werden jedes Jahr in der Hauptpublikation der OECD „Bildung auf einen Blick“ (Education at a Glance) vorgestellt, an deren Erstellung sich Deutschland aktiv beteiligt. Dieser Bericht bietet einen Überblick über die Bildungssysteme in den 38 Ländern der OECD sowie den acht Partnerländern. Wie bereits in den letztjährigen Berichten bilden auch 2023 die bildungspolitischen Ziele der Agenda 2030 der Vereinten Nationen das Raster der Darstellung.

Im März 2023 ist der „OECD-Ausblick Wissenschaft, Technologie und Innovation 2023“ („Science, Technology and Innovation Outlook 2023“) erschienen, die OECD-Flagship-Publikation im Wissenschaftsbereich, die alle zwei Jahre veröffentlicht wird. Der Fokus der Ausgabe liegt auf den strategischen Aspekten der Forschungs- und Innovationspolitik. Dabei wird die Rolle der Wissenschafts-, Technologie- und Innovationspolitik in der Transition zu einem nachhaltigen Wirtschaftsmodell im Zeitalter des disruptiven Wandels besonders beleuchtet. Am 23.-24. April 2024 findet in Paris ein Treffen der OECD-Wissenschafts- und Forschungsministerinnen und -minister statt.

Der „Science, Technology and Innovation Policy Compass“ (STIP Compass) ist eine öffentlich zugängliche Onlinedatenbank der Europäischen Kommission und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Die englischsprachige Onlinedatenbank enthält Strategien, Rahmenprogramme und Fördermaßnahmen zu Wissenschaft, Technologie und Innovation. Der aktuelle Datensatz des STIP Compass 2023 enthält Daten von knapp 8.000 aktiven politischen Initiativen und mehr als 10.000 politischen Instrumenten aus 57 Ländern sowie der Europäischen Kommission. Nähere Informationen zum EC OECD STIP Compass in deutscher Sprache bietet das Portal Kooperation International.

Struktur

Die OECD wurde im Jahr 1961 von insgesamt 20 Staaten gegründet. Heute hat sie 38 Mitgliedsländer.

map of OECD countries USA USA Kanada Mexiko Costa Rica Kolumbien Chile Neuseeland Australien Japan Südkorea Island Irland UK Norwegen Schweden Finnland Baltikum Dänemark Polen Deutschland Schweiz Alpenraum und Südosteuropa Benelux Frankreich Spanien Portugal Italien Griechenland Türkei Israel

OECD Staaten | Beitrittsjahr © DLR

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22 der derzeit 27 EU-Mitgliedsstaaten gehören der OECD an – unter anderen auch das Gründungsmitglied Deutschland. Die Europäische Kommission nimmt ebenfalls an der Arbeit der OECD teil.

2022 startete die OECD Beitrittsverhandlungen mit 5 Kandidaten: Brasilien, Bulgarien, Kroatien, Peru und Rumänien. Auch die Ukraine hat im Juli 2022 einen Antrag auf OECD-Mitgliedschaft gestellt. Die OECD arbeitet ebenfalls mit Schlüsselpartnern wie China, Indien, Indonesien und Südafrika zusammen. Teilweise nehmen diese Länder bereits an den Sitzungen der Bildungs- und Forschungsgremien teil. Infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hatte der OECD-Rat im März 2022 entschieden, die Beitrittsverhandlungen mit Russland abzubrechen sowie Russland und Belarus aus den OECD-Fachgremien auszuschließen. Bisher konnten sie an OECD-Gremiensitzungen beobachtend teilnehmen und sich an einzelnen Projekten beteiligen.

Die OECD erhält durch die Intensivierung des Dialogs und der Zusammenarbeit mit Nicht-Mitgliedsländern in der ganzen Welt eine zunehmend globale Ausrichtung.

Ziele und Aktivitäten

Durch ihre Analysen und Studien leistet die OECD einen Beitrag zur Bewältigung globaler Herausforderungen. Die OECD bietet den Regierungen einen Rahmen, der es ihnen ermöglicht, ihre Politikerfahrungen auszutauschen, gemeinsam nach Lösungsansätzen zu suchen, Beispiele von Best-Practices aufzuzeigen sowie auf eine Koordinierung nationaler und internationaler Politiken hinzuarbeiten.

Das BMBF arbeitet in den OECD-Gremien mit, die zuständig für Bildungs- und Wissenschaftspolitik sind. In diesen Gremien wird über die Durchführung von gemeinsamen Projekten und Studien sowie über die Entwicklung von Indikatoren und die Einführung globaler Standards entschieden. Das Internationale Büro unterstützt die Beteiligung des BMBF an der Gremienarbeit der OECD durch seine fachliche Expertise.

Zusammenarbeit

Der steigenden Bedeutung der bildungspolitischen Arbeit in der OECD wurde mit der Ausgründung des Direktorats für Bildungswesen (Directorate for Education and Skills – EDU) im Jahr 2002 Rechnung getragen.

Abgestimmt wird das Arbeitsprogramm für die vorwiegend bildungspolitisch ausgerichteten Projekte im Bildungspolitikausschuss („Education Policy Committee“ - EDPC), in dem der Bund durch das BMBF und die Länder durch die Kultusministerkonferenz vertreten sind. Das Zentrum für Bildungsforschung und -innovation („Centre for Educational Research and Innovation“ - CERI) bearbeitet ein eigenes Arbeitsprogramm mit Bildungsforschungsprojekten, das gesellschaftliche und wirtschaftliche Aspekte mit einschließt. Es wird vom CERI Governing Board gesteuert.

Deutschland beteiligt sich durch Mitarbeit in den zuständigen Gremien an der Gestaltung und Weiterentwicklung der Flagship-Publikation des Bildungsdirektorats, „Bildung auf einen Blick“ („Education at a Glance“).

Deutschland beteiligt sich auch an dem Programm PISA („Programme for International Student Assessment“), der weltweit bekannten internationalen Schulleistungsstudie, die die Kompetenzen von 15-jährigen in den Kernbereichen Mathematik, Leseverständnis und Naturwissenschaften misst. Ebenso beteiligt sich Deutschland an dem OECD-Projekt zur Ermittlung von Kompetenzen der erwachsenen Bevölkerung („Programm for the International Assessment of Adult Skills“ - PIAAC).

Kontinuierlich arbeitet Deutschland an den OECD-Projekten zur beruflichen Bildung mit, zuletzt durch die Beteiligung an der Machbarkeitsstudie des Berufsbildungs-PISA (PISA VET).

Bereits 1961 gab es bei der OECD ein Wissenschaftsdirektorat (damals: Directorate for Scientific Affairs – DSA; heute: Directorate for Science, Technology and Innovation - STI). Im Wissenschaftsbereich vertritt das BMBF Deutschland in dem Ausschuss für Wissenschafts- und Technologiepolitik („Committee for Scientific and Technological Policy“ - CSTP), dem Forum für globale Forschungszusammenarbeit („Global Science Forum“ - GSF), der Arbeitsgruppe für Technologie- und Innovationspolitik („Working Party on Technology and Innovation Policy” - TIP), der Arbeitsgruppe für Biotechnologie, Nanotechnologie und Konvergierende Technologien („Working Party on Biotechnology, Nanotechnology and Converging Technologies” - BNCT) und der Arbeitsgruppe Nationaler Experten für Wissenschafts- und Technologie-Indikatoren („Working Party of National Experts on Science and Technology Indicators” - NESTI). Zudem beteiligt sich das BMBF an verschieden Projekten dieser Gremien und an der Erarbeitung der Flagship-Publikation "Science, Technology and Innovation Outlook" (STI Outlook), die alle zwei Jahre publiziert wird.

Gemeinsam mit der Europäischen Kommission hat die OECD eine digitale Datenbank aufgebaut. Der Science, Technology and Innovation Policy Compass (EC-OECD STIP Compass) hält umfangreiche Informationen über forschungs- und innovationspolitische Instrumente und Maßnahmen aus derzeit 57 Ländern und der EU in vergleichbarer Form bereit. Das BMBF hat sich von Anfang an aktiv am Aufbau der digitalen Wissensmanagementinfrastruktur beteiligt. Im Auftrag des BMBF betreut das Internationale Büro den deutschen National Contact Point (NCP) für den STIP Compass.