G7 / G20

Die „Gruppe der Sieben“ (G7) und die „Gruppe der Zwanzig“ (G20) sind informelle Zusammenschlüsse der Staats- und Regierungschefs. Die jährlich rotierende Präsidentschaft entscheidet, welche Themen bei den Gipfel- und Ministertreffen sowie den vorbereitenden Arbeitsgruppen besprochen werden. Die Zusammenschlüsse bieten politischen Entscheidungsträgern die Möglichkeit, sich zu globalen Themen und Herausforderungen informell auszutauschen und gemeinsam Vereinbarungen zu treffen. Die G7 versteht sich als multilaterale Wertegemeinschaft.

Inhalt

Aktuelles

G7 Wissenschaft und Bildung

Zum 1. Januar 2024 hat Italien die G7-Präsidentschaft von Japan übernommen. Italien richtet vom 9.-11. Juli ein Wissenschaftsministertreffen in Bologna und Forlì sowie vom 27.-29. Juni ein Bildungsministertreffen in Trieste aus.

Folgende Schwerpunkte setzt Italien im Wissenschaftsbereich:

  1. Förderung vertrauenswürdiger wissenschaftlicher Forschung durch Maßnahmen in den Bereichen Forschungssicherheit und -integrität;
  2. Stärkung der Freiheit und der Einbeziehung aller in die wissenschaftliche Forschung und Förderung einer offenen Wissenschaft;
  3. Zusammenarbeit im Bereich der großen Forschungsinfrastrukturen;
  4. Verstärkte Zusammenarbeit mit Ländern des globalen Südens;
  5. Schutz, Erhaltung, Wiederherstellung und Regeneration der Meere, Ozeane und der biologischen Vielfalt;
  6. "Deep Technologien" wie Supercomputing, künstliche Intelligenz und Quantencomputing.

Der G7 Gipfel der Staats- und Regierungschefs findet vom 13.-15. Juni in Apulien statt. Die Schwerpunkte der italienischen Präsidentschaft umfassen den Schutz des regelbasierten internationalen Wertesystems, die Zusammenarbeit mit Ländern des globalen Südens, insb. mit Afrika und dem indo-pazifischem Raum und die Themen Migration, Klima-Energie Nexus, Ernährungssicherheit und Künstliche Intelligenz.

G20

Brasilien übernahm zum 1. Dezember 2023 die G20-Präsidentschaft. Unter dem Motto Building a just world and a sustainable planet geht es Brasilien um drei thematische Schwerpunkte: nachhaltige Entwicklung, Reform der Global Governance Strukturen und Bekämpfung von Ungleichheiten. Erstmals ist die Afrikanische Union reguläres Mitglied der G20.

Für den Bildungsbereich setzt Brasilien die folgenden Schwerpunktthemen:

  1. Bewertung und Ausbau von Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften
  2. Betreiber von digitalen Bildungsplattformen für Education for Sustainable Development (EDS) verbinden
  3. Der G20 Award for School-Community Engagement

Für den Bereich Forschung und Innovation setzte Brasilien die folgenden Schwerpunktthemen:

  1. Dekarbonisierung der Wirtschaft
  2. Recht auf Gesundheit
  3. Energiewende
  4. Nachhaltiger Amazonas
  5. Inklusive Forschung

Brasilien hat erstmals das Thema Forschung und Innovation zu einer regulären Arbeitsgruppe verstetigt.

Jede der Arbeitsgruppen ist bestrebt, Teile seiner Abschlusserklärung auch in die Gipfelerklärung einzubringen. Der G20 Gipfel 2024 wird am 18. und 19. September in Rio de Janeiro stattfinden.

Das Internationale Büro unterstützt das BMBF in seiner Zusammenarbeit mit G7 und G20 in den Bereichen Bildung und Forschung.

Struktur

Die jährlich rotierende Präsidentschaft ist für die Gestaltung der Agenda des Gipfels und die Organisation aller weiteren (Fach-)Treffen verantwortlich.

In den Abschlusserklärungen der Gipfeltreffen einigen sich die Staats- und Regierungschefs auf gemeinsame Ziele, Aufgaben und Leitlinien. Deren Umsetzung ist in erster Linie in nationaler Verantwortung. Nach jedem Gipfel informiert die Bundesregierung die Ausschüsse des Deutschen Bundestages über die Ergebnisse.

Gleichwohl haben sie keinen rechtlich bindenden Charakter. Beide Foren haben weder einen ständigen Hauptsitz, noch Büros oder Personal.

Die G7 verstehen sich als Wertegemeinschaft für Frieden, Sicherheit und ein selbstbestimmtes Leben weltweit. Freiheit und Menschenrechte, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sowie Wohlstand und nachhaltige Entwicklung sind zentrale Grundsätze.

Die G20 konzentrierte sich nach ihrer Gründung 1999 zunächst weitgehend auf allgemeine makroökonomische Themen, hat ihre Agenda jedoch inzwischen erweitert und umfasst unter anderem Handel, nachhaltige Entwicklung, Gesundheit, Landwirtschaft, Energie, Umwelt, Klimawandel und Korruptionsbekämpfung.

Mitglieder

G7-Mitglieder

Mitglieder der G7 sind Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada und die USA. Die Europäische Kommission hat einen ständigen Beobachterstatus, der sich im Laufe der Zeit ausgeweitet hat: Seit dem Ottawa-Gipfel im Jahr 1981 nimmt die EU-Kommission auch regelmäßig an allen Arbeitssitzungen teil. Die EU-Kommission wird als supranationale Organisation in der G7 nicht „mitgezählt“ und übernimmt auch nicht den rotierenden Vorsitz.

Nach der Verletzung der Souveränität und der territorialen Unversehrtheit der Ukraine bleibt Russland seit 2014 von der G8 ausgeschlossen. Weitere (Gast-)Staaten und Institutionen können von der jeweiligen Präsidentschaft eingeladen werden.

G20-Mitglieder

Das „Gruppe der 20“ besteht aus den Mitgliedern: (neu: Afrikanische Union), Argentinien, Australien, Brasilien, China, Deutschland, Europäische Union, Frankreich, Großbritannien, Indien, Indonesien, Italien, Japan, Kanada, Mexiko, Russland, Saudi-Arabien, Südafrika, Südkorea, Türkei und den USA. Darüber hinaus kann der Gastgeber weitere Länder zu den Veranstaltungen einladen, die sich ebenso einbringen können wie die Mitgliedsländer. Derzeit sind dies: Ägypten, Angola, Nigeria, Norwegen, Portugal, Singapur, Spanien und die Vereinigten Arabischen Emirate.

Darüber hinaus beteiligen sich auf Einladung der Präsidentschaft auch noch internationale und multilaterale Organisationen an der Arbeit der G20.

Präsidentschaften

Es ist Aufgabe des jeweiligen Präsidentschaftslandes inhaltliche Schwerpunkte zu setzen, die Agenda auszugestalten und die Sitzungen zu organisieren und vorzubereiten.

G7-Präsidentschaft

Die Präsidentschaft rotiert jährlich unter den Mitgliedern. Deutschland war bereits in den Jahren 1978, 1985, 1992, 1999, 2007, 2015 und 2022 Gastgeber der G7. Italien hat zum 1. Januar 2024 den Vorsitz von Japan übernommen.

G20-Präsidentschaft

Die Präsidentschaft rotiert jährlich unter den Mitgliedern. Für die Rotation sind die Länder in regionale Gruppen aufgeteilt. Die Gruppe bestimmt intern, wer im jeweiligen Jahr den Vorsitz übernimmt.

Deutschland hatte zuletzt 2017 den G20-Vorsitz inne. Derzeit hat Brasilien die Präsidentschaft inne. In 2025 wird Südafrika die Präsidentschaft übernehmen.