Die „Gruppe der Sieben“ (G7) und die „Gruppe der Zwanzig“ (G20) sind informelle Zusammenschlüsse der Staats- und Regierungschefs. Die jährlich rotierende Präsidentschaft entscheidet, welche Themen bei den Gipfel- und Ministertreffen sowie den vorbereitenden Arbeitsgruppen besprochen werden. Die Zusammenschlüsse bieten politischen Entscheidungsträgern die Möglichkeit, sich zu globalen Themen und Herausforderungen informell auszutauschen und gemeinsam Vereinbarungen zu treffen. Die G7 versteht sich als multilaterale Wertegemeinschaft.
Inhalt
Aktuelles
Die Gruppe der Sieben (G7)
Zum 1. Januar 2025 hat Kanada die G7-Präsidentschaft von Italien übernommen. Kanada richtet vom 15.-17. Juni den G7-Gipfel der Staats- und Regierungschefs in Kananaskis aus. Die Schwerpunkte der kanadischen Präsidentschaft umfassen:
- Schutz unserer Gemeinschaften und der Welt – Stärkung von Frieden und Sicherheit, Gegenhalten bei ausländischer Einmischung und grenzüberschreitender Kriminalität sowie Verbesserung gemeinsamer Maßnahmen gegen Waldbrände.
- Energiesicherheit schaffen und den digitalen Wandel beschleunigen – Stärkung kritischer Mineralienlieferketten und Nutzung künstlicher Intelligenz und Quantentechnologie zur Förderung des Wirtschaftswachstums.
- Partnerschaften der Zukunft sichern – Mobilisierung privater Investitionen für den Aufbau einer stärkeren Infrastruktur, Schaffung besser bezahlter Arbeitsplätze und Öffnung dynamischer Märkte, in denen Unternehmen wettbewerbsfähig und erfolgreich sein können.
Kanada richtet 2025 kein Wissenschaftsministertreffen aus. Das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) ist in dem neuen IDT-Track (Industry, Digital and Technology) der kanadischen Präsidentschaft u.a. für die Bereiche Quantentechnologien, Forschungssicherheit und künstliche Intelligenz zuständig. Darüber hinaus sind die bestehenden G7-Arbeitsgruppen im Wissenschaftstrack weiterhin sehr aktiv. Das BMFTR leitet gemeinsam mit Kanada die G7-Arbeitsgruppe Wissenschaftskommunikation. Weiterhin ist das BMFTR in der reaktivierten Arbeitsgruppe zu Forschungssicherheit eingebunden.
Die Gruppe der Zwanzig (G20)
Südafrika übernahm zum 1. Dezember 2024 die G20-Präsidentschaft. Das übergreifende Motto lautet „Solidarity, Equality, Sustainability“.
Bis zur Bildung der neuen Bundesregierung im Frühjahr 2025 war das BMBF in den beiden G20 Arbeitsgruppen Bildung (EdWG) sowie Forschung und Innovation (RIWG) vertreten.
Mit der neuen Bundesregierung hat das neue Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) den Bereich Bildung an das Bundesministerium für Bildung, Familien, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ) übergeben und ist nur noch in der RIWG vertreten.
Für den Bildungsbereich setzt Südafrika die folgenden Schwerpunktthemen:
- Qualitativ hochwertige Grundbildung: Die Rolle der frühkindlichen Bildung (ECCE) zur Verbesserung der Qualität der Grundbildung
- Bildung und berufliche Entwicklung für eine Welt im Wandel
- Gegenseitige Anerkennung von Qualifikationen in einem globalen Kontext
Für den Bereich Forschung und Innovation setzte Südafrika die folgenden Schwerpunktthemen:
- Open Innovation für Entwicklung
- Biodiversitätsinformation für Nachhaltige Entwicklung
- Diversität, Gleichheit, Inklusion und Zugang (DEIA)
Jede Arbeitsgruppe hat sich zu den Schwerpunktthemen bestimmte Ziele und Abschlussergebnisse vorgenommen und ist bestrebt, Teile seiner Abschlusserklärung auch in die Gipfelerklärung einzubringen. Der G20 Gipfel 2025 wird am 22. und 23. November in Johannesburg stattfinden.
Das Internationale Büro unterstützt die Bundesministerien in ihrer Zusammenarbeit mit G7 und G20 in den Bereichen Bildung und Forschung.
Struktur
Die jährlich rotierende Präsidentschaft ist für die Gestaltung der Agenda des Gipfels und die Organisation aller weiteren (Fach-)Treffen verantwortlich.
In den Abschlusserklärungen der Gipfeltreffen einigen sich die Staats- und Regierungschefs auf gemeinsame Ziele, Aufgaben und Leitlinien. Deren Umsetzung ist in erster Linie in nationaler Verantwortung. Nach jedem Gipfel informiert die Bundesregierung die Ausschüsse des Deutschen Bundestages über die Ergebnisse. Die Berichte der Bundesregierung zu den G7/G8- und G20-Gipfeln der vergangenen Jahre sind unter "Berichte und Erklärungen der Bundesregierung" zu finden.
Gleichwohl haben die Abschlusserklärungen keinen rechtlich bindenden Charakter. Beide Foren haben weder einen ständigen Hauptsitz, noch Büros oder Personal.
Die G7 verstehen sich als Wertegemeinschaft für Frieden, Sicherheit und ein selbstbestimmtes Leben weltweit. Freiheit und Menschenrechte, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sowie Wohlstand und nachhaltige Entwicklung sind zentrale Grundsätze.
Zu den G20-Mitgliedern gehören die wichtigsten Volkswirtschaften der Welt, die 85% des globalen Bruttoinlandsprodukts, über 75% des internationalen Handels und etwa zwei Drittel der Weltbevölkerung repräsentieren.
Die G20 konzentrierte sich nach ihrer Gründung 1999 zunächst weitgehend auf allgemeine makroökonomische Themen, hat ihre Agenda jedoch inzwischen erweitert und umfasst unter anderem Handel, nachhaltige Entwicklung, Gesundheit, Landwirtschaft, Energie, Umwelt, Klimawandel und Korruptionsbekämpfung.
Mitglieder
G7-Mitglieder
Mitglieder der G7 sind Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada und die USA. Die Europäische Kommission hat einen ständigen Beobachterstatus, der sich im Laufe der Zeit ausgeweitet hat: Seit dem Ottawa-Gipfel im Jahr 1981 nimmt die EU-Kommission auch regelmäßig an allen Arbeitssitzungen teil. Die EU-Kommission übernimmt als supranationale Organisation in der G7 nicht den rotierenden Vorsitz.
Nach der Verletzung der Souveränität und der territorialen Unversehrtheit der Ukraine bleibt Russland seit 2014 von der G8 ausgeschlossen. Weitere (Gast-)Staaten und Institutionen können von der jeweiligen Präsidentschaft eingeladen werden.
G20-Mitglieder
Das „Gruppe der 20“ besteht aus den Mitgliedern: Afrikanische Union, Argentinien, Australien, Brasilien, China, Deutschland, Europäische Union, Frankreich, Großbritannien, Indien, Indonesien, Italien, Japan, Kanada, Mexiko, Russland, Saudi-Arabien, Südafrika, Südkorea, Türkei und den USA.
Darüber hinaus kann der Gastgeber weitere Gastländer zu den Veranstaltungen einladen, die sich ebenso einbringen können wie die Mitgliedsländer.
Außer den Regierungsvertreterinnen und -vertretern beteiligen sich auf Einladung der Präsidentschaft auch noch internationale und multilaterale Organisationen an der Arbeit der G20.
Präsidentschaften
Es ist Aufgabe des jeweiligen Präsidentschaftslandes inhaltliche Schwerpunkte zu setzen, die Agenda auszugestalten und die Sitzungen zu organisieren und vorzubereiten.
G7-Präsidentschaft
Die Präsidentschaft rotiert jährlich unter den Mitgliedern. Deutschland war bereits in den Jahren 1978, 1985, 1992, 1999, 2007, 2015 und 2022 Gastgeber der G7. Kanada hat zum 1. Januar 2025 den Vorsitz von Italien übernommen. Deutschland übernimmt 2029 erneut den G7-Vorsitz.
G20-Präsidentschaft
Die Präsidentschaft rotiert jährlich unter den Mitgliedern. Für die Rotation sind die Länder in regionale Gruppen aufgeteilt. Die Gruppe bestimmt intern, wer im jeweiligen Jahr den Vorsitz übernimmt.
Deutschland hatte zuletzt 2017 den G20-Vorsitz inne. Derzeit hat Südafrika die Präsidentschaft inne. 2026 werden die USA die Präsidentschaft übernehmen.