Exzellenzkerne verleihen der deutsch-ukrainischen Forschungszusammenarbeit neue Impulse

Eine hochrangige deutsche Delegation unter Leitung des Parlamentarischen Staatssekretärs Thomas Rachel besuchte Kiew, um die Zusammenarbeit in Bildung, Forschung und Innovation zwischen Deutschland und der Ukraine zu vertiefen. 

Ministerin Anna Novosad und Staatssekretär Thomas Rachel

Forschungsdialog in Kiew © Erich Bistriker

Staatssekretär Rachel traf in Kiew die neue ukrainische Ministerin für Bildung und Wissenschaft, Hanna Novosad. Im Mittelpunkt des Gesprächs stand die Einrichtung deutsch-ukrainischer Exzellenzkerne, die durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ab 2020 im Rahmen einer Bekanntmachung gefördert werden sollen. Der DLR Projektträger (DLR-PT) war sowohl an den umfangreichen Vorbereitungen der Reise als auch am Design der Exzellenzkerninitiative beteiligt und begleitete die Delegation nach Kiew.

Thomas Rachel: „Mit den Exzellenzkernen wollen wir die Ukraine beim Aufbau herausragender Wissenschaftseinrichtungen unterstützen und damit die bilaterale Zusammenarbeit nachhaltig ausbauen. Exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die derzeit außerhalb der Ukraine tätig sind, erhalten die Möglichkeit, gemeinsam mit einer deutschen Forschungseinrichtung in ihrem Heimatland einen Exzellenzkern aufzubauen und zu leiten. Für die Projekte, die in den kommenden fünf Jahren in zwei Phasen gefördert werden, beabsichtigt das BMBF, 5,5 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Schon jetzt unterstützen wir zwei Pilotprojekte in den Themengebieten Materialforschung und Agrarökonomie."

Die ukrainische Bildungsministerin Hanna Novosad und der deutsche Staatssekretär Thomas Rachel

Ministerin Novosad und Staatssekretär Rachel © Erich Bistriker

Die enge Beziehung mit der Ukraine gewinnt zusätzliche Bedeutung durch die herausgehobene Rolle des Landes im Rahmen der Nachbarschaftspolitik der Europäischen Union. Insbesondere eine intensivere Beteiligung der Ukraine am Europäischen Forschungsraum (ERA) eröffnet auch für Deutschland neue Perspektiven im Ausbau der Forschungskooperationen mit der Ukraine. Deutsche Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen können im Rahmen des BMBF-Programms „Bridge to ERA“ unterstützt werden, wenn sie gemeinsam mit ukrainischen Kolleginnen und Kollegen ein Forschungsprojekt bei der EU-Kommission beantragen.

Ein weiterer Beitrag zum Aufbau institutioneller Partnerschaften und nachhaltiger Strukturen ist ein neues BMBF-finanziertes Programm des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD). Der DAAD fördert mit diesem Programm Projekte deutscher Hochschulen, die ihre ukrainischen Partneruniversitäten bei der Internationalisierung unterstützen. Die Maßnahme stößt sowohl in der deutschen als auch in der ukrainischen Hochschullandschaft auf äußerst positive Resonanz.