Neue Impulse für die arabisch-deutsche Forschungskooperation – AGYA eröffnet Regionalbüro in Kairo

Zahlreiche ägyptische Vertreter aus Wissenschaft und Forschung folgten am 25. Oktober einer Einladung der Arab-German Young Academy (AGYA)  zur festlichen Eröffnung des AGYA-Regionalbüros in Kairo. Die Arab-German Young Academy fördert seit 2013 exzellente arabische und deutsche Nachwuchswissenschaftler, die interdisziplinäre Forschungsprojekte an der Schnittstelle von Wissenschaft und Gesellschaft  realisieren. Das BMBF wird AGYA bis Januar 2020 mit zusätzlichen 3,3 Millionen Euro unterstützen.

Gruppenbild der neuen AGYA Mitglieder 2018

Neue AGYA Mitglieder 2018 © AGYA / ASRT

Auf der Eröffnungsfeier des neuen AGYA-Regionalbüros verkündete Ministerialrat Peter Webers im Auftrag des BMBF, dass das Ministerium AGYA bis Januar 2020 mit zusätzlichen 3,3 Millionen Euro unterstützen wird. Peter Webers begründete diese Entscheidung mit der „dynamischen Entwicklung und herausragenden Vernetzungsleistung durch Forschungskooperationen der AGYA-Mitglieder in Deutschland und der arabischen Welt.“

Der Festakt fand im Salam-Theater in Kairo statt. Neben dem BMBF  nahmen u.a. der deutsche Botschafter, Vertreter des ägyptischen Ministeriums für höhere Bildung und Forschung, der Präsident der ägyptischen Wissenschaftsakademie, der wissenschaftliche Nachwuchs der AGYA, Vertreter des DAAD sowie zahlreicher ägyptischer Universitäten und Forschungseinrichtungen an der veranstaltung teil. In den Grußworten der Regierungsvertreter wurde vor allem die dynamische Entwicklung der AGYA als erfolgreiches interdisziplinäres Forschungsnetzwerk exzellenter arabischer und deutscher Nachwuchsforschender hervorgehoben. Die erste Generation der AGYA-Alumni wurde feierlich verabschiedet; der neue wissenschaftliche AGYA-Nachwuchs offiziell begrüßt und vorgestellt.

Einweihungszeremonie für das AGYA-Regionalbüro Kairo 2018

Eröffnung des neuen AGYA-Regionalbüros in Kairo © AGYA / ASRT

AGYA hat zurzeit 60 Mitglieder und 20 Alumni, die mit wissenschaftlichen Institutionen in 17 Ländern affiliiert sind: Algerien, Ägypten, Deutschland, Irak, Jemen, Jordanien, Katar, Kuwait, Libanon, Marokko, Oman, Palästina, Saudi Arabien, Sudan, Syrien, Tunesien, und die Vereinigten Arabischen Emirate. AGYA-Mitglieder und Alumni führten seit 2016 mehr als 150 interdisziplinäre Projekte in 60 Städten und 30 Ländern durch. In den vielfältigen Projekten werden gesellschaftlich relevante Themen wie Ressourcenknappheit, öffentliche Gesundheit, Migration, Bildung oder gefährdetes Kulturerbe behandelt.

AGYA-Projektleiterin Prof. Dr. Verena Lepper dankte dem BMBF für „die kontinuierliche Unterstützung für AGYAs Wachstum und Weiterentwicklung“ und betonte: „Die erhebliche Fördererhöhung ist eine Würdigung der exzellenten Projekte und des großen Engagements der AGYA-Mitglieder.Sie erlaubt es den Mitgliedern, weiterhin auf diesem hohen Niveau zu vielfältigsten Themen zu forschen. Zudem können wir darüber hinaus auch das Alumninetzwerk für die jüngst verabschiedeten Mitglieder aufbauen.“

Am Nachmittag folgte eine Diskussionsrunde bei der es um „Women Empowerment in Science, Technology and Innovation“ ging. Durch Gastvorträge wie dem von Dr. Sabine Behrenbeck vom Deutschen Wissenschaftsrat eingeleitet, diskutierten ägyptische und deutscher Vertreterinnen aus Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft auf dem Podiums zum Thema „Visions of Empowerment: Best Practices and Innovative Strategies in the Arab World and Germany”. Zum Abschluss stellte die ägyptische Akademie der Wissenschaften das Forschungsprojekt „Further Steps on the Path of Women Empowerment in Egypt“ vor, welches im Rahmen des EU Förderprogrammes HORIZONT 2020 gefördert wird, zu dem geladene Vertreter deutscher und ägyptischer Wissenschafts- und Forschungsorganisationen kontrovers diskutierten. Beim gemeinsamen Abendessen nutzten alle Teilnehmenden die Gelegenheit zum kooperationspolitischen und fachlichen Austausch sowie zur Vernetzung mit den geladenen Vertretern aus Hochschule, Wissenschaft und Forschung.

Das neue Regionalbüro vertritt die AGYA in Ägypten und Sudan und unterstützt ihre Aktivitäten in der Golfregion zusammen mit dem Regionalkoordinator in der Levante. Die erhöhte Sichtbarkeit und Präsenz der AGYA zeigte sich 2018 unter anderem in der Zunahme der Bewerbungen um eine AGYA-Mitgliedschaft aus dem Sudan und Ägypten im Vergleich zum Vorjahr.

Gruppenbild er neuen AGYA Mitglieder 2018

Neue AGYA-Mitglieder 2018 © AGYA / ASRT

Die Arab-German Young Academy of Sciences and Humanities wurde 2013 als erste bilaterale junge Akademie weltweit an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften  und an der Academy of Scientific Research & Technology in Ägypten gegründet. Sie bietet derzeit über 50 Mitgliedern – paritätisch zusammensetzt aus deutschen und arabischen Wissenschaftlern – die einmalige Möglichkeit, interdisziplinäre Forschungsprojekte im Rahmen der arabisch-deutschen Wissenschaftszusammenarbeit zu entwickeln und zu implementieren. Die Mitglieder sind exzellente Wissenschaftler (3-10 Jahre nach der Promotion) aus den verschiedensten akademischen Disziplinen. Die AGYA wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und von verschiedenen arabischen Kooperationspartnern gefördert.