SEE-ERA.NET (Southeast European ERA-Net)

SEE-ERA.NET war ein Netzwerk-Projekt, das die Zusammenarbeit von EU-Mitgliedstaaten, EU-Beitrittsländern und südosteuropäischen Ländern im Europäischen Forschungsraum förderte. Dabei sollten Aktivitäten im Rahmen bestehender nationaler, bilateraler und regionaler Forschungsprogramme verknüpft werden. Hauptziel war die Identifizierung und Nutzung von Synergien, die sich aus diesen Vernetzungsaktivitäten ergaben.

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Integration Südosteuropas in den Europäischen Forschungsraum

Die Tätigkeit des Netzwerkes SEE-ERA.NET wurde in erster Linie durch Analysen, Informationsaustausch zu Erfolgsmodellen, strategische Planung und Koordinierung von Forschungsprogrammen, insbesondere im Rahmen von Sitzungen, Workshops und Konferenzen, bestimmt. Diese Maßnahmen sollten der Identifizierung von komplementären Ansätzen und der Umsetzung von gemeinsamen Initiativen dienen.

Die ERA-NET-Initiative im Sechsten Europäischen Rahmenprogramm für Forschung und technologische Entwicklung diente der Koordinierung von Forschungszusammenarbeit zwischen Mitgliedstaaten, EU-Institutionen und Drittländern durch Vernetzung und gegenseitige Öffnung nationaler, bilateraler und regionaler Forschungsprogramme.

SEE-ERA.NET wurde von der Europäischen Kommission finanziert und von einem Konsortium von 17 Institutionen aus 14 Ländern getragen (in alphabetischer Reihenfolge):

  • Albanien
  • Bosnien und Herzegowina
  • Bulgarien
  • Deutschland
  • Ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien
  • Frankreich
  • Griechenland
  • Kroatien
  • Montenegro
  • Österreich
  • Rumänien
  • Serbien
  • Slowenien
  • Ungarn

Ziele von SEE-ERA.NET waren:

  • die Forschungszusammenarbeit in Europa durch die Förderung der Integration Südosteuropas in den Europäischen Forschungsraum zu verbessern;
  • den Wert bestehender bilateraler Kooperationsvereinbarungen in Wissenschaft, Forschung und technologischer Entwicklung durch multilaterale Zusammenarbeit zu erhöhen;
  • die interregionale Forschungszusammenarbeit gemäß den Zielen des Stabilisierungs- und Assoziierungsprozesses in Südosteuropa zu fördern sowie
  • zur Erfüllung des „Aktionsplans Forschung und Technologie der EU- und Balkanstaaten“ beizutragen, der 2003 bei einer Ministerkonferenz in Thessaloniki verabschiedet wurde.

Diese Ziele sollten erreicht werden durch:

  • einen systematischen Austausch sowie die Verbreitung von Informationen und Erfolgsmodellen bilateraler und multilateraler Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten, was zu einem umfassenden Verständnis der Forschungssysteme und Politikansätze in den SEE-ERA.NET-Partnerländern führen soll;
  • Bedarfsanalysen für die internationale Zusammenarbeit aus Sicht von Forschenden, Forschungsorganisationen und politischen Entscheidungsträgerinnen in den südosteuropäischen Zielländern;
  • Unterstützung des politischen Dialogs zur Integration der westlichen Balkanländer in den EFR und Steigerung des diesbezüglichen Bewusstseins in der Europäischen Union sowie durch
  • Identifizierung komplementärer Ansätze, gefolgt von der Implementierung gemeinsamer Instrumente und Initiativen, einschließlich einer gemeinsamen Ausschreibung für Forschungsvorhaben im Jahr 2006/2007 und einer gemeinsamen GutachterInnendatenbank.

Die deutschen Partner BMBF und IB waren zum einen federführend bei der Erarbeitung der Konzeption des Pilot Joint Call (PJC), der ersten gemeinsamen Ausschreibung der am SEE-ERA.Net beteiligten 14 Partnerländer. Zum anderen erfolgte unter deutscher Führung die Erarbeitung eines politischen Strategiepapiers, in dem Empfehlungen für die künftige Zusammenarbeit mit den Westlichen Balkanländern definiert wurden, das sog. „White Paper“. Dieses wurde zusätzlich durch einen „Joint Action Plan“ mit konkreten Projektideen und Initiativen unterfüttert.

Als eine Begleitmaßnahme zum PJC wurde vom 3.- 7. Dezember 2007 ein „Management Training for Science Administrators from the Western Balkan Countries“ in Bonn abgehalten. Verantwortlich für diese Maßnahme war das BMBF mit Unterstützung durch das IB. Im Rahmen der Maßnahme wurde den Teilnehmerinnen ein Einblick in das deutsche Forschungs- und Fördersystem gegeben. Ziel war die Unterstützung des weiteren Auf- und Ausbaus der Wissenschaftsverwaltung in den Ländern des westlichen Balkans.

Als eine weitere Begleitmaßnahme zum PJC richtete das BMBF zusammen mit dem mazedonischen Ministerium für Bildung und Wissenschaft am 8./9. Oktober 2008 „SEE-ERA.NET’s International Conference on Evaluation and Benchmarking“ in Ohrid, Ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien aus. Ziel der Konferenz war es, auf die Bedeutung und Mög-lichkeiten von Benchmarking und Evaluierung von Forschungsinstituten für die Forschungspolitik in den WBC hinzuweisen. Neben einem Überblick zum damaligen Stand von Evaluierungsmaßnahmen in den WBC wurden auch Beispiele von „Best practice“ aus dem europäischen Raum diskutiert. Insgesamt nahmen 42 Experten und politische Entscheidungsträger teil.