EU Twinning Projekt mit Georgien gestartet

Am 1. April 2020 ist ein EU-gefördertes Twinning-Projekt mit Georgien gestartet. Ziel des Projekts „Unterstützung sektorübergreifender Kooperationsmöglichkeiten zwischen Forschung und Industrie“ ist es, die mangelnde Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Unternehmen in Georgien zu überwinden. Um dies zu ermöglichen, soll vor allem die nationale Forschungsagentur "Shota Rustaveli National Science Foundation of Georgia (SRNSFG)" gestärkt werden.

Gruppenbild des Projekt-Teams
Team des neuen EU-Twinning-Projekts mit Georgien © Europäische Kommission

Kernstück des Projekts ist die Revision und Optimierung bestehender Programme und operativer Aktivitäten der SRNSFG zu nationalen Prioritäten und sozioökonomischen Herausforderungen unter Berücksichtigung des regionalen und internationalen Kontextes. Das Twinning-Projekt befasst sich dabei speziell mit einer Reihe von Empfehlungen zur Reform der georgischen Wissenschafts- und Technologie-Landschaft. Diese Empfehlungen wurden im Bericht der Horizon 2020 Policy Support Facility „Specific Support to Georgia Improving the Effectiveness of Georgia’s Research and Innovation System through Prioritisation, Selectivity of Funding and Science-Business Links“ (2018) definiert. Eine der Kernbeobachtungen war die mangelnde Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Unternehmen in Georgien.

Das Projekt wird Ursachen dieser fehlenden Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft analysieren, sektorübergreifende multidisziplinäre Forschungsmöglichkeiten fördern und insgesamt die Weiterentwicklung des Wissenschafts-, Technologie- und Innovationssystems in Georgien unterstützen.

Das zweijährige Projekt wird federführend vom österreichischen Umweltbundesamt, gemeinsam mit Joanneum Research (Österreich), dem österreichischen Wissenschaftsfonds, der österreichischen Agentur für Forschungsförderung, dem DLR Projektträger (Deutschland) und der Universität Daugavpils (Lettland) durchgeführt.

Für die Umsetzung des Projekts, in dem österreichische, deutsche und lettische Experten zusammenarbeiten, hat die Europäische Kommission 1,3 Mio. EUR bereitgestelltt.

Hintergrund

Twinning ist ein Instrument der Europäischen Union zur institutionellen Zusammenarbeit zwischen den öffentlichen Verwaltungen der EU-Mitgliedstaaten und der Empfänger- oder Partnerländer.

Twinning-Projekte bringen das Fachwissen des öffentlichen Sektors aus den EU-Mitgliedstaaten mit dem Erfahrungsschatz der Partnerändern zusammen, um durch Peer-to-Peer-Aktivitäten konkrete verbindliche operative Ergebnisse zu erzielen.

Seit 2004 steht das Twinning-Instrument auch einigen EU-Partnerländern der östlichen und südlichen Nachbarschaft zur Verfügung. Dabei soll die öffentliche Verwaltung eines Partnerlandes durch die Schulung seines Personals und die Unterstützung bei Umstrukturierungen verbessert werden. Das Programm unterstützt auch die Angleichung der nationalen Gesetze, Vorschriften und Qualitätsstandards an die der EU-Mitgliedstaaten im Rahmen der mit der EU unterzeichneten Kooperations- oder Assoziierungsabkommen.