Hintergrund
Zur Forcierung des forschungspolitischen Dialogs mit den EECA-Ländern startete am 1. Januar 2008 das EU Projekt IncoNet EECA. Zwei Gründe sprachen für eine Erweiterung des bestehenden Netzwerkes:
- das IncoNet EECA wurde „dominiert“ von großen Ländern (z.B. Russland, Ukraine) mit großem wissenschaftlichen Potenzial und bereits bestehenden engen Bindungen zur EU;
- bei der Antragstellung des IncoNet EECA war es nicht möglich, Partner aus den kleineren Ländern Zentralasiens (CA) und dem Südkaukasus (SC) zu finden.
Deshalb wurde ein weiteres internationales Kooperationsnetzwerk IncoNet CA/SC organisiert, das durch das 7. EU-Rahmenprogramm gefördert wird. Die Projektdauer betrug 36 Monate, beginnend am 01.April 2010. 2012 wurde die Projektlaufzeit bis Juni 2013 verlängert.
Ziele
Primäres Ziel des IncoNet CA/SC war eine vertiefte Zusammenarbeit von Ländern aus dem Europäischen Forschungsraumes mit Ländern aus der Region Zentralasien und Südkaukasus. Durch ein erheblich verbessertes gegenseitiges Wissen über die jeweiligen nationalen S&T-Landschaften wurde ein Ausbau der internationale S&T-Kooperationsaktivitäten angestrebt.
Das IncoNet CA/SC legte einen besonderen Schwerpunkt auf die folgenden Länder: Turkmenistan (TM), Tadschikistan (TJ), Kirgistan (KYR) sowie Moldau (MO).
Konkrete Ziele des Konsortiums waren:
- die wichtigsten Forschungsorganisationen und Wissenschaftseinrichtungen aus Zentralasien/ Südkaukasus und Moldavien als potenzielle Partner in der Zusammenarbeit mit der Europäischen Union zu identifizieren;
- die Entwicklung im Rahmen der wissenschaftlichen Kooperation und des damit verbundenen politischen Dialoges zu analysieren und zu steuern;
- die FuE Bedingungen der beteiligten Länder zu verbessern;
- die Strukturen, Kapazitäten und Vernetzung der Nationalen Kontaktstellen in der Zielregion zu stärken sowie
- die Potenziale in der Innovationspolitik und der Beteiligung des privaten Sektors am EU Forschungsrahmenprogramm zu unterstützen.
Aktivitäten im Projekt
Die Aktivitäten im IncoNet CA/SC Projekt waren stark mit der Entwicklung des IncoNet EECA-Projektes verzahnt:
- Politikdialog
Die Analysetätigkeit des IncoNet EECA wurde bei dem EU-Projekt IncoNet CA/SC gestärkt (z.B. zum ENPI-Instrument). Das Thema Standardisierung der Forschungs- und Bildungslandschaft wurde im Rahmen mehrerer Aktivitäten mit Beteiligung der OECD behandelt (z.B. Workshops „Improving S&T Indicators in Central Asia“). Ein großer Teil der EU-Forschung wird in dem neuen Programm HORIZON 2020 auf die gesellschaftlichen Herausforderungen ausgerichtet sein (z.B. in Bezug auf Teams, Projekte, Budgets), die teilweise im IncoNet CA/SC behandelt wurden. - Stärkung der regionalen Integration der Zielregion im EU-Kontext
Im Rahmen des Projektes wurden Trainingsmaßnahmen zur Optimierung der CASC-Beteiligung an den EU-Forschungsprogrammen durchgeführt (z.B. in Bonn, 2011 und Bishkek, 2012), an denen der PT-IB/EUB beteiligt waren. - Informationsbeschaffung und Vermarktung des S&T Potentials der Region
Im Rahmen des Projektes lieferten die beteiligten Partner (gemeinsam mit Partnern aus IncoNet EECA) Informationen über die aktuelle Entwicklung ihrer Länder „aus erster Hand“ (in Englisch). In der Datenbank Key Institutions wurden etwa 2000 potenzielle Partner aus den am Projekt beteiligten Ländern nutzerfreundlich dargestellt. Die Beteiligung an Messen und großen EU- Konferenzen stärkten die Sichtbarkeit der Region in Europa. Die Aktivitäten in den Länder Turkmenistan, Tadschikistan, Kirgistan sowie Moldau rückten in den Fokus des Projektes.
Um die EU-Zusammenarbeit mit der Region im Bereich Innovation zu unterstützen, veranstaltete das IncoNet CA/SC Projekt auf speziellen Wunsch der Europäischen Kommission und mit Einverständnis der kasachischen Regierung eine Ausstellung von mehr FP6/7 Forschungsprojekten auf dem Astana Economic Forum im Mai 2013. Das Internationale Büro übernahm die Federführung der Organisation im Rahmen des Projektes richtete das Event thematisch in enger Abstimmung mit BMBF aus.
Partner
Das IncoNet CA/SC verband die Interessen von 28 Partnern:
- Griechenland: ICBSS, International Centre for Black Sea Studies (Koordination)
- Armenien: CIT, Centre of Ideas and Technologies
- Armenien: NAS-RA, National Academy of Sciences of the Republic of Armenia
- Aserbaidschan: ANAS, National Academy of Sciences of Republic of Azerbaijan
- Aserbaidschan: GIA, Institute of Geology, Azerbaijan National Academy of Sciences
- Aserbaidschan: GPOGC, Scientific-Research Institute for Geotechnological Problems of Oil, Gas and Chemistry of Azerbaijan State Oil Academy
- Deutschland: DLR, Projektträger Europäische und internationale Zusammenarbeit, Internationales Büro
- Estland: Archimedes Foundation, Archimedes
- Frankreich: CNRS, Centre National de la Recherche Scientifique
- Georgien: CSB, Caucasus School of Business
- Georgien: GNSF, Georgian National Science Foundation
- Georgien: GRDF, Georgian Research and Development Foundation
- Griechenland: GSRT, General Secretariat for Research and Technology
- Griechenland: H-F, Foundation for Research and Technology Hellas-Help Forward Network
- Kasachstan: CMRP-Kz, National Center on Complex Processing of Mineral Raw Materials of the Republic of Kazakhstan
- Kasachstan: CSL-Kz, Central Scientific Library of the Ministry of Education and Science
- Kasachstan: InExCB-KZ, Independent Expert Consulting Board to Promote Scientific Research Activity in Kazakhstan
- Kirgistan: EnConsult, Public Foundation EnConsult
- Kirgistan: IWP, Research Institute of Water and Hydro-energy Problems of the Kyrgyz Republic Academy of Sciences
- Kirgistan: NLKR, National Library of Kyrgyzstan
- Moldavien: ASM, Academy of Sciences of Moldova
- Österreich: ZSI, Centre for Social Innovation
- Tadschikistan: SODESCO, Society for Development of Scientific Cooperation
- Tadschikistan: MS, Public Organisation ‘Modern Scientists’
- Türkei: TUBITAK, The Scientific and Technological Research Council of Turkey
- Usbekistan: Ecoservice, Scientific Center ‘Ecoservice’, Usbekistan
- Usbekistan: IMS-Zu, Institute of Material Sciences of Uzbekistan Academy of Sciences
- Usbekistan: IUCP-T, Committee for Coordination of Science and Technology Development
Projektstruktur
Zu den zentralen Aktivitäten des Projekts (acht Arbeitsbereiche – work packages WP) gehörten:
- WP1: Verbesserung des bi-regionalen politischen Dialoges
- WP2: Koordination mit anderen EU Politiken
- WP3: Verbesserung der Teilnahme der Region an dem 7. FRP
- WP4: Stärkung des Systems der Nationalen Kontaktstellen vor Ort in den CA/SA
- WP5: Analysen, Monitoring und Bestandaufnahme
- WP6: Qualität und Nachhaltigkeit
- WP7: Kommunikation und Vermarktungsaktivitäten
Deutschland beteiligte sich maßgeblich an diesem INCO-NET. Das Internationale Büro war in Bezug auf Ressourcen größter Partner im Konsortium und Leiter zweier Arbeitspakete (WP1, WP7).