Konferenz zur zukünftigen Koordinierung von EU-Projekten mit Osteuropa und Zentralasien

Die von der EU geförderte Forschungszusammenarbeit mit Russland, den Ländern der östlichen EU-Nachbarschaft, des Südkaukasus und Zentralasiens kann auf eine hervorragende Erfolgsbilanz zurückblicken. Um Perspektiven für eine in Zukunft noch stärker multilateral koordinierte Kooperation zu entwerfen, lud das BMBF am 10. und 11. Oktober 2012 zu einer internationalen Konferenz nach Bonn ein.

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Auf Initiative des BMBF diskutierten Teilnehmer aus Russland, Weißrussland, aus der Ukraine und Moldawien, aus Armenien, Aserbaidschan, Usbekistan und Kasachstan anderthalb Tage mit Vertretern aus verschiedenen EU-Ländern, der Türkei, der Schweiz und Norwegens sowie der EU-Kommission. Die 70 Teilnehmer reflektierten zunächst die bisherigen Erfahrungen der Kooperation. Insbesondere diskutierten sie aber auch konkrete Vorschläge für eine verstärkte multilaterale Koordination in der gemeinsamen Forschungsförderung.

Zum Auftakt umriss Michael Schlicht, Referatsleiter für die Zusammenarbeit mit Russland und den GUS-Ländern des BMBF, das Anliegen der Veranstaltung und den thematischen Bogen, dem die Diskussionen folgen sollten. Er betonte dabei die Notwendigkeit, die bisherigen bi- und multilateralen Kooperationen zwischen EU-Europa und den östlichen Nachbarschaftsregionen kritisch zu reflektieren und erfolgversprechende Szenarien der Zusammenarbeit zu entwerfen. In key-note-Beiträgen richteten im Anschluss Vertreter der EU-Kommission, der Ukrainischen Wissenschafts- und Innovationsagentur sowie des ERA.Net RUS-Projektes programmatische Fragen an die Konferenz.

Die Diskussionen wurden begleitet von maßgeblichen politischen Akteuren, die etwa das Bildungs- und Wissenschaftsministerium der Russischen Föderation oder das Staatskommittee für Wissenschaft der Republik Armenien vertraten. Aktiv beteiligt waren zudem Vertreter von Forschungsinstitutionen und Fördereinrichtungen (z.B. verschiedener nationaler Akademien der Wissenschaft), aber auch Forscher aus der „Praxis“ multilateraler Kooperation wie z.B. der wissenschaftliche Geschäftsführer der internationalen Forschungseinrichtung FAIR, Boris Sharkov.

Die Konferenz zeigte deutlichen den hohen Stellenwert der Forschungskooperation zwischen der EU und den Ländern Osteuropas und Zentralasiens auf, der sich nicht zuletzt in der starken Beteiligung der GUS-Länder am siebten EU-Forschungsrahmenprogramm manifestiert. Die Diskussionen unterstrichen zudem einen klaren Bedarf für gemeinsame Fördermaßnahmen und –Instrumente. Zugleich wurde betont, dass auch die Auswirkungen und die Nachhaltigkeit gemeinsamer Kooperationen gemessen werden sollten.

Die Konferenz wurde vom BMBF gemeinsam mit den EU-Projekten ERA.Net RUS, Black Sea ERA.Net, Inco Net CA/SC, BILAT-RUS und BILAT UKR*AINA ausgerichtet.