Expertennetzwerk und Partnerinstitut für Südostasien für Klima- und gesellschaftlichen Wandel

Im Rahmen dieses Projektes werden sich das Franzius-Institut für Wasserbau und Küsteningenieurwesen, Leibniz Universität Hannover und das Institute for Environment and Human Security, United Nations University zusammen mit dem Indonesian Institute of Sciences mit den Folgen des Klimawandels in ausgewählten Regionen Indonesiens sowie möglichen Anpassungsstrategien befassen. In Zusammenarbeit mit weiteren deutschen Forschungseinrichtungen soll ein Expertennetzwerk etabliert und darüber hinaus ein Partnerinstitut in Südostasien geschaffen werden, um die deutsch-indonesische Kooperation in diesem wichtigen Forschungs- und Entwicklungsbereich systematisch voranzubringen.

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Fachlicher Hintergrund

Um auf Veränderungen des Klimas, den Anstieg des Meeresspiegels und den daraus resultierenden, gekoppelten Wirkungen, insbesondere in küstennahen urbanisierten Räumen, angemessen und effizient reagieren zu können, rückt die Entwicklung von nachhaltigen Strategien und innovativen Lösungen zur Katastrophenvorsorge in Küstenzonen in den Vordergrund. Der Analyse und Bewertung sowie dem Nachweisen von Best-practice-Ansätzen unter dem Stichwort von Low-regret-Anpassungsmaßnahmen kommt der Schwerpunkt der wissenschaftlichen Betrachtungen in dem zu entwickelnden Netzwerk zu. Konkret bestehen sowohl Wissenslücken im grundlegenden Prozessverständnis als auch in den offenkundigen Anwendungs- bzw. Implementierungshemmnissen von Low-regret-Anpassungsmaßnahmen, die sich darin äußern, inwiefern alternative oder weiche Küstenschutzsysteme, die einer sog. „Working with Nature“-Strategie (WwN) folgen und damit die Errichtung von Bambus-Wellenbrechern, künstlichen Sandauf- und -vorspülungen oder der Anpflanzung von Mangrovenwäldern umfassen können, geeignet sind, den erstrebenswerten Ansatz eines integriertes Küstenzonenmanagements (ICZM) zu unterstützen und damit einen wichtigen Baustein nachhaltiger Lösungen im Küstenschutz für urbanisierte Räume zu schaffen.

Projekt und Ziele

Ziel des Vorhabens ist es, ein Expertennetzwerk für Südostasien in Indonesien und ein Partnerinstitut zu etablieren, um verbesserte Strategien zur Risikovorsorge und zur Anpassung an den Klimawandel zu entwickeln. Damit wird einerseits die Sichtbarkeit deutscher Forschung in Südostasien erheblich erhöht, andererseits werden zentrale wissenschaftliche Herausforderungen im Umgang mit dem Klimawandel und Naturgefahren in Südostasien aufgegriffen. Die dazu erforderliche Kooperation deutscher und indonesischer Institutionen soll dabei systematisch weiterentwickelt werden. Inhaltich sollen sowohl Trends und Szenarien von klimawandelbedingten Naturgefahren als auch gesellschaftlicher Verwundbarkeiten und damit auch die Triebkräfte von Katastrophenrisiken erfasst werden.

Aspekte der Forschungsstruktur

Der Wissenstransfer aus dem Forschungsnetzwerk und dem Partnerinstitut wird u.a. über E-Learning-Material sichergestellt, welches von den Universitäten selbst in Kursen genutzt wird. Zudem sollen entsprechende Ergebnisse in internationalen Veranstaltungen sowie den nationalen Forschungseinrichtungen vorgestellt werden. Wichtige Rahmenbedingungen für das gemeinsame Expertennetzwerk und das Partnerinstitut sind bereits vorhanden. Beispielsweise hat FI einen Kooperationsvertrag mit RISTEK. UNU-EHS und LIPI haben zudem im Januar 2012 eine Absichtserklärung unterzeichnet, mit dem das wesentliche Interesse gemeinsamer Aktivitäten im Bereich menschlicher Sicherheit gegenüber Naturgefahren und Umweltwandel, z.B. Klimawandel, hervorgehoben wird.

Gefördert im Rahmen des BMBF-Förderprogramms zur Etablierung gemeinsamer Forschungsstrukturen deutscher Hochschulen mit Partnern im APRA. Weitere Informationen zu APRA.